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Hoffte er, daß Stephanie den Gemahl nach dessen Rück—
kehr aus dem Kriege, allen Gefahren entronnen, an ihr
Herz drücken würde? Jedenfalls trug sich der Prinz
selber mit diesem schönen Gedanken — was geschah, wird
man sogleich hören.
Während Prinz Karl dem Schauplatz der Ereignisse
zueilte, glücklich, der peinlichen Lage entronnen zu sein,
welche Die ihm bereitete, welche ihm das Leben hätte ver—
süßen sollen, stellte sich Prinzessin Stephanie in Mainz
ein. Josephine hatte sie mit der Einwilligung Napoleon's
zu sich eingeladen, um von ihr unterhalten zu werden.
Der Kaiser schrieb seiner Gemahlin, die er am 1. Oktober
derlassen hatte, unter dem 5. Oktober:
„Ich finde nichts Unpassendes dabei, daß die Prin—
zessin von Baden sich nach Mainz verfügt. Ich weiß gar
nicht, weshalb Du weinst, Du thust Dir nur selbst Schaden
dadurch: Hortense ist ein wenig pedantisch: sie liebt es,
Rathschläge zu ertheilen. Sie hat mir geschrieben; ich
werde ihr antworten. Es ist erforderlich, daß sie glücklich
und zufrieden ist. Muthig und vergnügt sein — das ist
das beste Arcanum““).
Wenn Hortense nicht glücklich war, so war das
ihre eigene Schuld; sie blieb zunächst noch in Aachen
zum Gebrauch der Bäder, eilte aber dann, auch ihrer—
seits mit einer Einladung bedacht, nach Mainz. Am
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x Correspondance de Napoléon.