Full text: Geschichte der Städtischen Handelsschule in Nürnberg

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darf des Realinstituts (Realschule nicht mit einbezogen): 6954fl. 12kr. 
Das verteilt sich wieder in folgende wesentliche Positionen: 
Personalexigenz: 6027 fl. 10 kr., pro Beheizung 152 fl. 221 kr., 
pro Schulfeierlichkeiten 76 fl. 2212 kr., pro Lehrapparate 190fl. 44 kr., 
pro Bibliothek 26 fl. 44 kr., pro physikalische Apparate 23 fl. 3 kr., 
pro Naturgeschichtliche Sammlungen 53 fl. 14 kr., pro Technologische 
Sammlung 6fl. 18 kr. pro Gymnastische Apparate (Gewehreparaturen) 
14 fl., pro botanischen Garten 87 fl. 7 kr. Weisen unsere heutigen 
Etats für einschlägige Positionen ganz andere Summen auf, so ist, 
vom geänderten Geldwert und dem Fortschritte der Naturwissenschaften 
und der Technik ganz abgesehen, namentlich auch die Not der dama— 
ligen Zeit in Betracht zu ziehen. So kam es des Oftern vor, daß in 
Folge der Kriegsläufe die Gehälter vierteljahrweise nicht ausgezahlt 
werden konnten, weil kein Geld in den Kassen war.) Für Mehrung 
und Vervollständigung der Sammlungen wurden auch außerordentliche 
Unterstützungen gewährt, Überweisung älterer Sammlungen aufgelöster 
Lehrinstitute angeordnet und nicht unbedeutende Stipendien jährlich an 
die Schüler verteilt. So erhielt die Anstalt gleich im 1. Jahre ihres 
Bestehens die physikalischen Apparate des aufgelösten Neuburger Ly— 
reums und außer einer angekauften mineralogischen Sammlung die in 
das naturwissenschaftliche Gebiet einschlägigen Sammlungen der aufge— 
hobenen Altdorfer Universität, unter denen besonders die Trewische 
Sammlung, von einem Nürnberger Arzte aus Dankbarkeit seiner Zeit 
gestiftet, besondere Beachtung verdiente. Zu diesen amtlichen Schenkungen 
kamen aber noch zahlreiche von Privatleuten, welche das allgemeine 
Interesse an dem Institut bekunden. Keiner der vollständigen Jahres— 
berichte ist, der nicht manchmal halbseitenweise solche Gaben zu ver— 
zeichnen hätte. Nicht unerhebliche Kosten verursachte die Adaptierung 
der Räumlichkeiten des früheren Landauerklosters (der jetzigen Kunstge— 
werbschule). Anfangs waren die Gelasse recht unzulänglich, ja im 
Jahre 18132) mußte sogar eine Einstellung des Unterrichts in Aus— 
sicht gestellt werden, wenn nicht weitere Summen beschafft würden. 
Nunmehr wurde aber eine durchgreifende Restaurierung des Gebäudes 
und seine Anpassung zu Schulzwecken vorgenommen. Schon vorher 
war ein kleiner botanischer Garten angelegt worden. Von der Zeit 
ihres Bestehens an hatte die Anstalt Anteil an der Bürgerkollekte für 
1) Reseripte vom 11. Dezember 1811 und 14. März 1812. 
2) Eingabe des Rektorats vom 27. Juni 1813.
	        
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