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weit desselben, in der Winklerstrasse, bezeichnet eine
Gedenktafel das Geburtshaus Albrecht Dürers, in
welchem vorne heraus gegen den Herrenmarkt zu Wili-
bald Pirkheimer wohnte, Auch Martin Behaims
Geburtshaus ist unfern davon am Markt. Dem Geburts-
haus Dürers gegenüber steht in der Winklerstrasse an
der Stelle des alten Augustinerklosters der vom Oberbau-
rath Solger 1877 vollendete Justizpalast, welcher ein
treffliches Wandgemälde von Anselm Feuerbach
enthält.
Der fromme Sinn unserer Vorfahren veranlasste die-
selben häufig zu Pilgerfahrten in den Orient, um das
heilige Grab in Jerusalem zu besuchen. Ein reicher
Bürger in Nürnberg, Martin Kötzel, machte 1468
eine solche Wallfahrtsreise und nahm an der Leidens-
stätte Christi das Mass zur Errichtung von sogenannten
„Stationen“ in Nürnberg. Da er aber auf der Heimfahrt
dieses Mass verloren hatte und in seinem Gemüthe keine
Ruhe fand, bis er sein Gelübde erfüllen konnte, machte
er die Reise zum zweiten Male und kam glücklich nach
erreichtem Zweck wieder heim. Hier liess er nun durch
Adam Krafft von seiner Wohnung aus bis zum St.
Johanniskirchhofe die sieben Stationen genau nach dem
abgemessenen Wege fertigen und am Eingang dieses
Kirchhofes Christus am Kreuze zwischen den beiden
Schächern mit Maria und Johannes am Fusse des Kreuzes
darstellen. Den Schluss zu den Stationen bildet die Grab-
legung in der nach 1500 erbauten Holzschuherschen
Grabkapelle, links innerhalb des Kirchhofs. Die Sta-
tionen, leider schon durch die Zeit sehr beschädigt,
doch mehrmals und zuletzt von Burgschmiet sehr
gut wieder hergestellt, gehören zu den schönsten Ar-
beiten Kraffts,
Das Hauptwerk dieses Meisters der Bildhauerkunst,
der sich mit der einfachen Bezeichnung als Steinhauer
begnügte, wie denn überhaupt in damaliger Zeit Kunst
und Handwerk noch sehr zusammengehörig betrachtet
wurden, ist in der St. Lorenzkirche zu finden. Es
ist ein Weihbrodgehäuse, Sakramentshäuslein ge-
nannt, und in den Jahren 1496—1500 von Adam Krafft
im Auftrag des Stifters Hans Imhoff ausgeführt. Die
