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marins durch Prof. Leykauf, errichtet von Johannes
Zeitner 1838, einem um die Stadt sehr verdienten
Manne (+ 6. Juni 1882). Um diese Zeit erhielt auch die
schon lange in Nürnberg und seiner Umgebung bestehende
Bleistiftfabrikation durch Lothar Faber in Stein
einen gewaltigen Aufschwung. WUeberhaupt war das in-
dustrielle Leben in Nürnberg schon in ein so erfreuliches
Stadium getreten, dass bei der im Jahre 1840 in Nürn-
berg stattgefundenen allgemeinen bayerischen Industrie-
ausstellung die Nürnberger Produkte sich besonders aus-
zeichneten. Die grossen internationalen Ausstellungen,
1851 in London und 1853 in New-Vork, waren von
vielen Nürnberger Firmen beschickt worden und besonders
war die Nürnberger Manufaktur auf denselben ehrenvoll
vertreten. Dies war auch bei allen späteren Ausstellungen
im In- und Auslande der Fall und eine grosse Anzahl
Nürnberger Fabriken und industrielle Etablissements hat
von denselben Preismedaillen aufzuweisen. Wie in allen
Fabrikstädten wurde auch in Nürnberg durch die völlig
veränderten Verhältnisse, Gewerbefreiheit und Freizügig-
keit der Gewerbestand aus seinen alten Verhältnissen
herausgedrängt und zu ausgedehnteren Bestrebungen an-
gespornt. In vielen seiner Zweige hat ein mächtiger
Aufschwung stattgefunden, in anderen hat es den alten
Ruf nicht nur bewahrt, sondern erhöht, und wenn es
auch durch die Verhältnisse in einzelnen Gebieten beein-
trächtigt wurde, so haben sich ihm dagegen neue eröffnet,
die es dafür weitaus entschädigen. Die reich ausgestatteten
Etablissements in vielen Geschäftsbranchen geben Zeug-
niss dafür. Im Jahre 1884 zählte Nürnberg 141 Fabriken,
1279 Grosshandlungen, 3129 Kleinhandlungen, 6816
mechanische Gewerbe und 19 Bierbrauereien, mehrere
mit starkem Export, Was die Spielwaarenfabrikation
betrifft, so ist besonders auch die Zinnwaarenbranche
derselben (E. Heinrichsen u. A.) von Bedeutung und
Wahnschaffe, Munk, Sperber u. A. halten grosse Lager
von Spielwaaren.
Schon im Jahre 1844 wurde ein Gewerbeverein
zur Belebung und Förderung des Gewerbewesens in Nürn-
berg gebildet, im Jahre 187ı aber trat ein für die baye-
tischen Gewerbeverhältnisse überhaupt höchst wichtiges