Volltext: Nürnberg und Umgebung

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Die St. Lorenzkirche. 
mahl bis zur Auferstehung darstellend, aufbaut. Alles ist 
so fein ausgeführt, dass man lange behauptet hat, es sei 
aus einer von Krafft erfundenen Stuckmasse gefertigt; es 
ist aber in der Tat aus Stein gehauen, die einzelnen Teile 
sind mit Eisen verbunden. 
Der neue Altar, nach Heideloffs Entwurf von Roter- 
mundt 1840 gefertigt, wird von sechs von Burgschmiet 
gegossenen Engelsgestalten als Leuchter geschmückt. Uber 
dem Altare befindet sich ein Christus von Veit Stoss. 
R. an einer Säule ist die neue Kanzel von weissem 
Stein nach Heideloffs Entwurf 1839 von Lorenz Roter- 
mundt gearbeitet; die Evangelisten und Apostel daran 
vom Hofbildhauer Miller in Meiningen. 
Die in glühender Farbenpracht strahlenden Fenster 
sind eine Hauptzierde des Chors. Das erste (Kietersche) 
Fenster ZZ. behandelt den Auszug der Kinder Israel; 
das zweite die Passionsgeschichte; das dritte die Ver- 
klärung Christi; das vierte zeigt den Stifter Kaiser 
Friedrich III. und seine Gemahlin; das fünfte, gestiftet 
von Pfarrer Künhofer, Heilige und Kirchenlehrer; das 
sechste ist das berühmte Volckamerfenster, welches dem 
Veit Hirschvogel zugeschrieben wird. Es zeigt unten die 
Stifter und deren Namenspatrone, weiter oben den Stamm- 
baum Christi aus der Brust des Erzvaters Abraham her- 
auswachsend. Das siebente zeigt oben die heilige Mühle 
mit den 4 Evangelistenzeichen; unten die vier Dürerschen 
Apostel vom Glasmaler Kellner. Es folgt das von Prof. 
Wanderer komponierte und von Hans Klaus gemalte 
Kaiserfenster, von Nürnberger Bürgern am 22. März 1881 
gestiftet zum Gedächtnis der Wiederaufrichtung des 
Deutschen Reichs und zum 84, Geburtstage Kaiser Wilhelms. 
Dieser kniet im Krönungsornat, die Hand auf der Bibel, 
vor einem Altar, umgeben von Wappen- und Fahnenträgern, 
oben die vier biblischen Helden, unten die bayrischen und 
Nürnberger Wappen. — Hinter der Kanzel wurde als 
Stiftung des Kunstanstaltsbesitzers C. A. Pocher in Nürn- 
berg ein von denselben Künstlern gefertigtes Fenster ein- 
gesetzt. Es stellt eine Apotheose der Reformation dar. 
Zur heiligen Dreifaltigkeit flehen die durch Christi Hilfe 
erlösten Kranken, Armen und Gebrechlichen. An den 
Seiten stehen Luther und Melanchthon. Taufstein und 
Lamm symbolisieren die zwei evangelischen Sakramente. — 
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