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Die Gründung des Germanischen Museums erfolgte auf der am
17. August 1852 zu Dresden unter dem Vorsitz des Prinzen —
späteren Königs — Johann von Sachsen abgehaltenen Versammlung
deutscher Geschichts- und Altertumsforscher auf Antrag des Freiherrn
Hans von Aufsess, Dort erhielt es seine Statuten; Nürnberg wurde
zum Sitz des Museums bestimmt und Aufsess, dessen reiche Samm-
lungen den Grundstock hiezu bildeten, zum Vorstand ernannt.
Das Museum war zuerst mietweise in den Räumen des Tier-
zärtnerthorturms, dem sog. Pilatushause und im architektonisch inter-
essanten Toplerschen Hause auf dem Paniersplatz untergebracht. Im
Jahre 1857 brachte es der für das Museum unermüdlich thätige Frei-
herr v. Aufsess fertig, dass ihm das Karthäuserkloster vom Staat
und das anstossende Areal von der Stadt überlassen wurde. Mit
Unterstützung der deutschen Fürsten, von denen vor allem König
Ludwig I. von Bayern als der grösste Wohlthäter des vaterländischen
Unternehmens gelten muss, und durch Beiträge von Städten, Gemeinden,
Korporationen und Privatpersonen konnte der Aufbau der Gebäude
des Karthäuserklosters zur Aufnahme der Sammlungen bethätigt werden,
Mit goldenen Lettern prangen auf dem Eingangsportal die Worte:
‚Eigentum der deutschen Nation«. In der That wird es noch heute
vorzugsweise durch freiwillige Beiträge von Privaten, Gemeinden etc.,
wohl aber auch des Reichs und des Königreichs Bayern forterhalten.
Ausserordentliches für die Anstalt leistete der 1892 verstorbene Direktor
August v. Essenwein, der zugleich ’ein hervorragender Architekt war
und seine eminente Kraft auch nach dieser Richtung hin verwerten
konnte. Der jetzige I. Direktor ist Gustav v. Bezold, der II. Direktor
Hans Bösch. Die Ausdehnung der Gebäude des Museums ist eine
von Jahr zu Jahr grössere geworden, so zwar, dass nicht allein die
Kreuzgänge vollständig ausgebaut, sondern auch eine Reihe Gebäude
neu errichtet wurden, um die grossartigen Sammlungen unterzubringen.
Die Kunstsammlungen bestehen aus ungefähr 40 Einzelsamm-
lungen, die in über 80 Lokalen verteilt sind. Für längere oder
wiederholte Besuche empfiehlt sich die Anschaffung eines Katalogs
(so Pfg.). Man beachte ja überall die Örtlichkeit, sowohl die älteren,
noch aus dem Mittelalter stammenden Räume des alten Karthäuser-
and des in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts zum Teil hieher
verpflanzten Augustinerklosters, als auch nicht minder die in Ver-
schiedenen Stilarten (zumeist von Essenwein) aufgeführten neueren
Teile. — Im Sommer sind auch kleine Erfrischungen zu haben.
Zunächst beim Eingang kommen wir in den wunderbar wirken-
kenden alten Karthäuserkreuzgang. Wir besuchen zuerst Saal I,
Denkmäler der vorgeschichtlichen Kulturperioden. Steinwerkzeuge,
Steingeräte, Funde aus den Pfahlbauten. Die Wappendecke dieses
Saales ist eine gemeinschaftliche Stiftung von schon in früherer Zeit
landesfürstlichen deutschen Städten,
Saal II. Vorhistorische Bronzegeräte und Bronzewaffen. Münzen
der Barbarenvölker.
Halle III und IV. In Deutschland gefundene römische Altertümer,