Volltext: Führer durch Nürnberg für die Teilnehmer an der 14. Hauptversammlung des Bayerischen Volksschullehrervereins

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and elektrische Beleuchtung wird eingerichtet werden. Die Abort- 
anlagen werden mit Wasserspülung und Klärgruben versehen, 
Das neue Waisenhaus wird bis gegen Ende dieses Jahres fertig 
gestellt sein und soll alsbald bezogen werden. Die Baukosten betragen 
rund 562000 «6, einschliesslich der mit etwa 100000 AM. anzunehmenden 
Kosten für den Bauplatz. Die Vorentwürfe und die Ausführungspläne 
sind vom Stadtbauamt hergestellt worden und haben den städtischen 
Ingenieur Georg Kuch zum Verfasser; dem Stadtbauamt obliegt 
auch die allgemeine und besondere Leitung und Beaufsichtigung der 
Bauausführung und der gesamten inneren Einrichtung und aller 
sonstigen Anlagen, wobei der obengenannte Architekt durch den Pfleger 
les Waisenhauses, Magistratsrat August Weiss, thatkräftige Unter- 
stützung findet. 
Noch mögen hier die Umstände erörtert werden, welche den 
Beschluss der städt. Kollegien Nürnbergs zum Bau einer neuen 
Waisenanstalt zur Reife brachten, weil sie ein nicht unwichtiges Stück 
der Entwickelungsgeschichte unserer Stadt aus Jüngsten Tagen enthalten. 
Das seit dem Jahre 1557 in den Räumen des ehemaligen 
Barfüsserklosters untergebrachte alte Waisenhaus, auch »die Findel« 
genannt, liegt an der Findelgasse, inmitten der Altstadt, hart am 
1ördlichen Ufer der Pegnitz. Schon seit längerer Zeit vermag dieses 
alte Haus räumlich und in seiner ganzen Anlage und baulichen 
Beschaffenheit jenen Anforderungen nicht mehr zu genügen, welche 
heute Gesundheitspflege und Anstaltsbetricb an derartige öffentliche 
Einrichtungen mit Recht zu stellen gewohnt sind. 
Das ausserordentlich mächtige Emporblühen Nürnbergs im letzten 
Jahrzehnt unseres Jahrhunderts hat ferner immer zwingender das 
Bedürfnis nach neuen und bequemen Verkehrswegen nicht nur im 
Gebiete der Stadterweiterung, sondern auch im Herzen der Altstadt 
hervorgebracht; denn hier drängt sich das Geschäftsleben zusammen, 
hier sucht der Verkehr seine Bahnen in immer ausgiebigerer Benützung 
der Transportmittel der Neuzeit; insbesondere wird eine bequeme 
Verbindung der Lorenzer- mit der Sebalder Stuadthälfte über die 
Pegnitz hinweg stets dringender notwendig. 
In ursächlichem Zusammenhange mit dem Wachsen der Stadt 
steht die rapide Zunahme der Bevölkerung, welche ihren Ausdruck in 
der unaufhaltsamen Vermehrung der Schulkinder findet und das kaum 
schnell genug zu befriedigende Bedürfnis nach neuen und zeitgemässen 
Schulräumen erzeugt; auch besitzt die Gemeinde noch immer eine 
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