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Den obern Corridor ziert an seiner Decke die Ab—
bildung eines Gesellenstechens (Turniers) von 1446, in
Stucco in lebensgroßen Figuren von Hans Kern 1621 aus—
geführt. Die Nürnberger Patrizier mit den gemalten Wap—
pen, hoch zu Roß, Knechte, Schalksnarren, Grieswärtel ꝛtc.
geben ein lebhaftes Bild damaliger Kampfspiele *). —
Im Hofe ein schöner Brunnen von Bronze von Pankraz
Labenwolf, ein Schüler Peter Vischers, der um das Jahr
1540 lebte.
Unmittelbar unter dem Rathhause ist das sogenannte
Lochgefängniß sehenswerth. Unterirdische Gänge führen
von da nach mehreren Richtungen unterhalb der Stadt
bis weit hinaus, doch sind mehrere verfallen.
Nur wenige Häuser weiter am schönen neuen Chor
des Wiß'schen Hauses vorbei auf dem Hauptmarkt
erreicht man den mit Recht sogenannten
Schönen Brunnen**), ein Werk aus Stein vom
Meister Heinrich Behaim, dem Palier, unter Aufsicht
des Stadbaumeisters Friedrich Pfintzing und des be—
rühmten Ullmann Stromer von 1885—96 gebaut. Er
war im Anfang vergoldet und bemalt, aber schon 1587
so verfallen, daß er mit vielen Kosten restaurirt werden
mußte. Im Anfang dieses Jahrhunderts gleichfalls ruinos,
wurde er in den zwanziger Jahren nach den Zeichnungen
des Direktors der Kunstschule Albert Reindel, durch die
*2) Eine vorzügliche Abbildung hievon mit colorirten Wappen und
Text von Dr. Lochner ist verlegt bei J. L. Schrag (H. Schrag, kgl.
Hofbuchhandlung), Königstraße 18, nächst der Lorenzkirche. TF
Die Figuren am schönen Brunnen sind im Stich zu haben bei
J. L. Schrag (H. Schrag, kgl. Hofbuchhandlung), Königstraße 18,
nächst der Lorenzkirche.
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