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ben wir von nun an eine große Strede Weges immer Hand
in Hand mit ihm erbliden werden, bekannt wurde.
Hören wir denn noch eine Sefchichte aus dem Munde des
feligen Tobias Kießling, dem ich wohl trauen wolltes eine
Sefchichte, die, wenn der Lefer will, wohl in einige Verbinz
dung mit dem Leben des feligen Esper (Sohn oder Vater)
zu feßen wäre. Sie mag aber paffirt fein, wem fie wolle, die
Sefchichte ift wahr und fchön.
Die Welt ann folche Menfchen, die gar nicht Ihrer Art
find, nicht gut leiden. Ja, Etliche unter uns fürchten fich wohl
auch vor ihnen, denn wir find nicht wie fie. Aber, o lieber
Bott! laß uns doch einftmals werden, wie einer der Yermften
unter denen, welche fich an der Freude jener Seligen von ganz
zer Seele freuen und an Dir freuen.
€ war einmal ein guter Pfarrer, der war bei dem Ober:
Sonfiftorium in *a* gar verrufen. Er füllte und mußte eben
ein Vietift und ich weiß nicht was fonft fein, und war doch
nur ein Chrift.
Von Zeit zu Zeit wurde er vor das Ober = Confiftorium
berufen, und hart geftraft und gefchokten‘ über fein Conventikel=
wefen (fo nannte man e&, wenn der Selige auch außer der
Sonntagspredigt bei der und jener Gelegenheit, wo er einzelne
oder auch mehrere Glieder feiner Gemeinde beifammen fand,
bdiefen — Anderes Fonnte er ja nichts — ein Wort des ewigen Le
bens fagte) und über feinen Vietismus (lieber Sott! Dein
Leben heißt heut fo und morgen fo). Aber er war des Dings
gewohnt, und fah am Ende eben fo freundlich aus, wenn ihn
die Leute fchalten, als wenn fie ihn gelobt hätten.
Eines Tages war und fand er auch vor dem hochwürbi-
ger Confifforium. Und e8 war ihm, ich weiß nicht mehr wie
oder durch welche neue Einrichtung, vor Kurzem eine Feine
Einnahme, die bis dahin mit feinem Amt verbunden gewefen,
entzogen worden. Die Laften des Amtes waren aber diefelben.
Da nun die Strafpredigt und die Verweife, die er empfanz
gen, aus waren, faate der aute VDfarrer: er hätte auch noch