12*
30
V.
Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der
Stadt, J
hrer Kirchen, bedeutendsten yfentlichen und Prival—
gebäude, vammlungen, Kunstsachen ett.
Wir wenden uns nunmehr zu den einzelnen Theilen
der Stadt im Innern, und beginnen ihre Beschauung
indem wir sie nicht, wie gewöhnlich, nach Materien ab—
getheilt, sondern nach der Oertlichkeit, so wo sie sich den
Augen des Beschauers bei einem Gang durch die Stadt
darbieten, besichtigen. Wir glauben, daß dies zur Be—
schauung das Angemessenste und Bequemste ist. Wer ein—
mal an einem bestimmten Ort der Stadt, z. B. bei der
St. Lorenzkirche sich befindet, für den wird es das Beste
sein, sogleich zu wissen, was er da in der Umgegend Wich—
liges und Merkwürdiges finden kann. Wir theilen daher
die Stadt bei der Beschreibung in die gebräuchlichen Viertel:
das Lorenzer⸗, Jakober-, Sebalder- und Aegidienviertel,
welche Eintheilung noch immer für die Thurmwächter
beim Anschlagen der Feuerglocke gilt und beginnen mit dem
Lorenzer Viertel,
als demjenigen, welches den Bahnhöfen am nächsten ist.
Bald nach Eintritt in die Stadt durch das Frauenthor
zeigt sich rechts die kleine
WMarthakirche, jetzt dem reformirten Gottesdienst ge—
widmet. Nach der Reformation diente sie eine zeitlang den
Meistersängern zu ihren Versammlungen, stand dann lange
Zeit ungebraucht und wurde 1800 den Reformirten einge—
räumt. Sie ist im Innern einfach, und nur wenige gemalte
3*