Volltext: Führer durch Nürnberg und Umgebung

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Spitalplatze die in maurischem Stile 1869-—1874 von 
Wolf erbaute neue Synagoge. Auf dem Spitalplatze das 
1874 errichtete Denkmal des Meistersingers Hans Sachs, 
sitzende Erzstatue, von Lenz nach Kraussers Modell ge- 
gossen. In der nahen Hans Sachs-Strasse sein Wohnhaus 
mit 9 Bronze ausgeführtem Reliefbildnis des Dichters 
Nr. 9). 
Der Frauenkirche gegenüber am Hauptmarkte der 
Schöne Brunnen, von Heinrich Behaim, dem Palier, 
1385—1396 erbaut, eine 20 m hohe gotische Steinpyramide, 
deren drei Stockwerke jedes mit Statuen geschmückt sind. 
Die kleinen Standbilder des unteren Stockwerkes stellen 
die sieben Kurfürsten und folgende neun Helden dar: Karl 
den Grossen, Gottfried von Bouillon, Chlodwig von Frank- 
reich, Judas Makkabäus, Josua, David, Caesar, Alexander, 
Hektor; die Standbilder der zweiten Stufe Moses und die 
sieben Propheten, überragt von einer blumen- und knos- 
penverzierten Spitze. In dem den Brunnen umgebenden 
Fisengitter ein kunstvoll eingeschmiedeter beweglicher 
ar einst das Handwerksburschenwahrzeichen Nürn- 
ergs, 
Von hier in nördlicher Richtung zum Rathaus, 1616 
bis 1622 in italienischem Renaissancestile aufgeführt, ein 
imposantes Gebäude. Im 1. Stock ein 40m langer und 
12m breiter Saal mit getäfelter Holzdecke, gemalten 
Fenstern von Hirsvogel, Wandmalereien, darunter be- 
sonders schön Kaiser Maximilians Triumphzug, nach 
Dürers Entwürfen von seinen Schülern gemalt, und einem 
Kronleuchter von Hans Wilhelm Behaim. Im 2. Stock 
am Plafond des Korridors ein Stuckrelief, ein 1446 hier 
gehaltenes Turnier („Gesellenstechen“) darstellend, mit 
lebensgrossen Figuren, von Gebr. Kuhn (1621), Zimmer 
209 mit schöner Holzdecke. Der kleine Rathaussaal mit 
prächt, Plafond und Vertäfelungen ward von Wanderer 
einer Restauration unterzogen. Sehenswert ist auch der 
Standesamtssaal mit sehr schönen alten Vertäfelungen, 
Thüren, Portalen, einem alten offenen Kunstschlosse und 
den neuen Glasgemälden nach den Entwürfen von Hammer. 
Die Wand am oberen Podest der Rathaustreppe hat als 
Schmuck ein grosses Gemälde von Paul Ritter, welches 
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