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Mann.
Sieh her und schau die rechte Hand,
Daß sie ganz glatt und unverbrannt.
Frau.
Nun, Du hast recht, das seh' ich eben,
Will gern Dein Ehr' Dir wiedergeben.
Mann.
Du sollst auch vor der Gefattrin hier
Ausdrücklich Abbitt' leisten mir.
Frau.
Nun, Du bist fromm, so schweig nur still,
Nicht mehr ich Dir mißtrauen will.
Mann.
Das ist für Dich nun wohl nicht schwer,
Da ich erfüllt hab' Dein Begehr;
Hast nit geacht mein ehrlich Wort,
Kommst Du nun auch so leicht nicht fort;
Und thätst Du nun Dein Sach' verlieren,
So will nun ichs mit Dir probiren,
Ob Du nie hast, seit ich Dein Mann,
Mit andern Männern schön gethan;
Ob nie Dein Sinn von mir sich kehrt'
Und hast nach Andrer Lieb' begehrt,
„Auch niemals Andern, wann ich fort,
Gabst heimlich Kuß und Liebeswort?
Mein G'fattrin, thut dazu Eu'r Steuer,
Legt gleich das Eisen in das Feuer,
Bis daß es heiß und glühend sei;
So machen wir die Prob' auf's neu,
Daß auch mein' Frau es trag' im Kreise,
Und ihre Treu' damit beweise.