da wir einen M. unter uns haben, und werde ich mich bemühen, sie so
zu treffen, daß sie uns nicht am Ende etwas malen! —
Nachdem die Kehlen ihren gehörigen Reiz erhalten hatten, wurde
das Lied Nr. 20. gesungen. Tusch, Beifall ꝛc. Verfasser Herr Narr W. jun.
wird aufgefordert, an die Oeffentlichkeit zu treten, erscheint und dankt, mit
Nebenansetzung der Tribüne, indem er sich dem Comité vorstellt, oder besser
gesagt, indem er sich vor das Comité stellt — er hat sich dadurch offenbar
gegen unsern Kladderadatsch vergangen, indem er nicht auf die Tribüne
ging, was ich als redlicher Kritiker rigen muß. — In dieser Kritik, meine
Narren, sollt Ihr erkennen, daß ich ein unparteiischer Protokollführer
bin, denn ich scheue mich nicht, sogar des Präsidenten Sohn anzu—
greifen. — Er ist übrigens noch jung und so talentvoll, daß wir mit Si—
cherheit auf Besserung rechnen können.
Er sagt unter andern in seinem Lied:
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Kladdradatsch bracht Einem Licht!
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wodurch er also allen Rednern, bis auf Einen, das Licht abgesprochen hat.
— Der Kladdaradatsch kann wohl Einem Dunkelheit bringen, aber kein
Licht. — Die Narren bringen dem Kladdaradatsch das Licht und wer—
den nur zuweilen von demselben ausgeputzt, d. h., wenn ihr Licht schon
dem Erlöschen nahe ist. —
In der Zwischenzeit eirculirte am Comité-Tisch ein anonym einge—
sandtes Lied nebst Danksagung von einer Närrin und mitgemacht Haberin
des Kaffé-Kränzla's mit dem Refrain: „Brüderlein fein,“ welches wahr—
scheinlich eine feine Anspielung auf den närrischen Stadtklatsch-Redakteur
Narren N. sein sollte — das Lied passirte, — jedoch nur den Comité⸗
Tisch und wurde zu den Akten verwiesen.
Narr N. trat mit seinem Stadtklatsch in die Schranken, theilweise
aber auch aus den Schranken, da er kein beschränkter, sondern un be—
schränkter, verantwortlicher Redakteur ist, so muß er selbst am besten
wissen, was er aus den Schranken seines Witzes auskramen kann! ·— Er
bemerkte unter Andern, daß beim Kaffé-Kränzla verschiedene gerümpfte Da—
mennasen gefunden worden seien, das hat seine Richtigkeit, doch sollen die—
selben nach dem Balle sehr betreten gewesen sein! — Nachdem sich der
Beifallssturm gelegt hat, folgte Musik, dann auf allgemeines Verlangen Re—
petition des Vortrags von Herrn Narren M. aus der. vorletzten Sitzung.
— Narr M. bemerkt in seiner angebornen, liebenswürdigen Bescheidenheit, daß
die Narren noch vom Kaffé-Kränzla einen verdorbenen Magen haben müßten,
wenn sie sich mit etwas Aufgewärmten begnügen wollten. — Da sind Sie
sehr irrig, mein lieber Narr M., denn ein aufgewärmtes Ragout fin