Full text: Erinnerungsblätter zum 60jährigen Bestehen des Schullehrer-Seminars Altdorf

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beiden Kursen, stieg in den Jahren 1839,40 sogar auf 135 
und betrug 1843,44 noch 120. In diesen ersten Jahren waren 
die sozialen Verhältnisse im allgemeinen so traurig, daß viele noch 
gut zu handeln wähnten, wenn sie sich dem Lehrberuf widmeten. 
Auch war der ideale Zug noch mächtiger und doch auch die Hoffnung 
rege, daß der Wichtigkeit und Schwierigkeit des Lehramts eine ent— 
sprechende Stellung und Besoldung folgen werde. — Im Jahre 1843 
wurde zu Schwabach ein zweites protestantisches Seminar für das 
diesseitige Bayern errichtt. Von da an blieben dem Seminar 
Altdorf nur noch die Seminaristen aus Ober- und Unterfraken, 
Oberpfalz und Niederbayern, wodurch selbstverstännlich der Fre— 
quenzstand geringer wurde. 1845,46 waren im Seminare Altdorf 
38 Schüler, welche Zahl, da die Aussichten sich für den Lehrerstand 
nicht besserten, bis 1851 beständig abnahm. In den 8 Jahren von 
1851-1858 waren in beiden Kursen zusammen jährlich gar nur 40, 
und 1854 konnten nur 16 Schüler entlassen werden. 
Der dadurch sehr fühlbar gewordene Mangel an Schuldienstadspiran— 
ten, der auch in andern Seminarien (xresp. Kreisen) sich zeigte, hatte das 
Schuldotationsgesetz vom Jahre 1861 zur Folge, das die Lehrerstellung 
mehrseitig verbesserte. Sofort hob sich auch die Frequenz des Altdorfer 
Seminars wieder, ja sie stieg nach Zuweisung von mittelfränkischen 
Schülern 1858 auf 105. Seit dieser Zeit ist aber die Durchschnitts— 
zahl 80 geblieben. Im Jahre 1873 wurden die protestantischen 
Seminaristen an das Seminar Bamberg verwiesen, die aus Schwaben 
und Oberbayern und die Mittelfranken aus der Präparanden— 
schule zu Neustadt a. d. A. dafür nach Altdorf, wodurch der Stand wiederholt 
ein geringerer werden mußte. 1873,74 besuchten 60 Schüler das 
Seminar. In den folgenden Jahren nahm die Frequenz nur einmal 
in größerem Maße ab, dagegen hatten die dem Seminar zugewieseneu 
Präparandenschulen: Neustadt a. A., Nördlingen, Marktsteft 
und Weiden, (soweit es protestantische Schüler hat), in den Jahren 
1877 bis 1882 einen so ungeheuren Zugang, daß nach der Auf— 
nahmsprüfung im Jahre 1879, bei welcher 73 Präparanden aufge— 
nommen wurden, zum 1. Kursus 1 Parallelkursus geschaffen werden 
mußte. Dies wiederholte sich auch im folgenden Jahre und blieb 
fortan bestehen, weshalb seit dieser Zeit jeder der beiden Seminar— 
kurse einen Parallelkursus hat. Die Frequenz hat 1880481 selbst 
die jener Zeit von 1839/40 überholt, in welcher hier die protestan— 
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