Volltext: Erinnerungsblätter zum 60jährigen Bestehen des Schullehrer-Seminars Altdorf

6 
nicht fehlen und das umsoweniger, als es galt, den neuerworbenen 
Provinzen darin nachzueifern. In Würzburg und Bamberg be— 
standen bereits Schullehrerseminare, während in Altbayern und den 
übrigen Gebieten entweder gar keine oder nur höchst mangelhafte 
Veranstaltungen in diesem Betreffe vorhanden waren. Es wurde nun 
1806 ein Schullehrerinstitut in München eröffnet, 1808 wurden 
Seminarien zu Auuberg und Innsbruck gegründet, 1809 die Er— 
richtung solcher für die erworbenen freien Reichsstädte Nuürnberg 
und Augsburg beschlossen. 
Eines dieser Seminarien hat für uns ein ganz besonderes In— 
teresse. Deshalb sei mir gestattet, aus dem 1873 erschienenen Ar— 
tikel der September-Nummer des „Schulblattes für Franken,“ 
in welchem Herr Lutz !) mit Erinnerungen an das „vor 530 Jah— 
ren“ eröffnete Schullehrer-Seminar in Nürnberg seinen Leserkreis 
erfreute, einiges herauszuheben. 
2. Das Schullehrer-Seminar zu Nürnberg. 
Das Schullehrer-Seminar zu Nürnberg ist der Vorläufer des 
Seminars zu Altdorf gewesen. 1809 ward seine Gründung beschlos— 
sen, unter'm 12. Juli 1811 wurden seine Vorstände und Lehrer er— 
nannt, 1813 endlich fand die Eröffnung statt. Die von da bis zur 
Auflösung an demselben wirkenden Lehrer waren: 1) Direktor Pro— 
fessor Christoph Büchner, 2) Professor Dr. Wolff und 3) Musik— 
lehrer Zösinger (Kantor bei St. Egidien); den Zeichenunterricht 
erteilte zuletzt Lehrer Büchner jun., den Schreibunterricht Lehrer 
Ruder. 
Direktor Büchner (geb. 1761, gest. 1844 zu Nürnberg) stu— 
dierte zu Altdorf und Göttingen Theologie und Mathematik. We— 
gen der damals geringen Aussichten auf baldige Anstellung gründete 
er, nachdem er die Erziehungsanstalten zu Schnepfenthal 2), Dessau ꝛc. 
eingesehen, zu Nürnberg 1790 eine „Erziehungs- und Unterrichts— 
anstalt für Söhne und Töchter aus höheren Ständen“, die er bald 
zu schöner Blüte brachte. In Anerkennung seiner vorzüglichen Er— 
i) Heinrich Lutz war ein sehr gebildeter, liberaler und recht maßvoller 
Lehrer in Erlangen, der durch das 21 Jahre hindurch (1886-1877) mit Fleiß 
und Geschick redigierte „Schulblatt für Franken“ vielen Nutzen gestiftet hat. 
2) Das Philanthropin zu Schnepfenthal bei Gotha feiert am 7. März 
d. J. das 100jährige Jubiläum seines Bestehens.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.