Volltext: Zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes der Kgl. Kreis-Realschule in Nürnberg

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Festgedicht 
von 
Rudolf Geißler. 
—A— 
Es quillt ein Born hervor aus tiefem Schacht, 
Wo er aus vielen Adern sich ergänzt, 
Die Körner Golds aus stillen Tiefen fördern. 
Es springt ein Quell, den vor zehn Lustren einst 
Der kund'ge Geist aus Zeichen mancher Art 
Im Boden unsrer Zeit verborgen wähnte 
Und ihn gleich Moses schlug aus dem Gestein. 
Zehn Lustren rinnt mit ungeschwächter Kraft 
Der gute Quell und spendet seinen Segen, 
Und über ihm wächst hoch ein Stamm empor, 
Vielästig und gesund im tiefsten Marke, 
Der reiche Früchte bringt mit jedem Jahr, 
Ausreifend sich in edsem Bürgertum, 
In tüchtigen Männern, welche festen Schritts 
Die Wege ihres Zieles sicher wandeln. 
Wenn diese heut' den segensreichen Born 
In neuer Fassung sich ergießen seh'n, 
In neuer Form nur strömt der alte Geist, 
Die breitere Entfaltung ihm gewährt. 
Dem alten Stamm mit seiner guten Frucht, 
Ihm pfropften wir ein neues edles Reis, 
Von dem wir hoffen, daß es fröhlich treibe 
Und reiche Ernten reife Jahr um Jahr. 
Den festen Bau, von kund'ger Hand gefügt, 
Mit starken Mauern und auf Felsengrund, 
Ein krönend Stockwerk hebt ihn nun empor 
Und mancher Raum ward schicklich eingeschaltet. 
Denn Neugestaltung fordert stets die Zeit 
Und will das Gute in der bessren Form; 
Drum ziemt ihr auch, als Ausdruck eignen Geist's 
Die Hand, die bessernde, daran zu legen
	        
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