Full text: Zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes der Kgl. Kreis-Realschule in Nürnberg

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Es fügte sich glücklich, daß durch die Übersiedlung des Kgl. 
Handels-Appellationsgerichtes in das neue Justizgebäude das dem 
heil. Geistspitale gehörige sogen. Pfründnerhaus II auf der Insel 
Schütt frei wurde, welches nun der Stadtmagistrat Nürnberg 
unserer Anstalt mietweise überließ und das sie gegenwärtig noch 
inne hat. 
In dem geräumigen, freundlichen Gebäude befinden sich zur 
Zeit 4 Parallelklassen des J. 3 des II. und eine Abteilung des 
III. Kurses, außerdem noch ein großer Zeichensaal, ein Gesangs— 
und Religionszimmer, 2 Lehrerzimmer und die Wohnung des 
Pedells. Alle übrigen Kurse (im ganzen 7 Klassen), die Aula, 
1 Zeichen- und Chemiesaal, das chemische Laboratorium und die 
reichhaltigen Sammlungen sind im Hauptschulgebäude in der 
Peunt. Die Dienstwohnung des Rektors der Kreisrealschule be⸗ 
findet sich im Gebäude der Kgl. Industrieschule. I 
Vom Standpunkte eines wohlgeordneten Schulbetriebes ist 
es stets wichtig, ja geradezu eine unerläßliche Forderung, daß der 
Unterricht in einem einzigen Anstaltsgebäude erteilt werde. Die 
in dieser Hinsicht von dem Kgl. Rektorate gestellten Anträge fan— 
den denn auch bei der hohen Kgl. Regierung und dem Land— 
rate von Mittelfranken williges Gehör und nach einer Reihe von 
Verhandlungen kam schließlich der Beschluß zustande, daß die 
Stadtgemeinde Nürnberg ein auf 251,000 M. veranschlagtes 
Schulgebäude herstellt und dasselbe dem Kreise auf eine Reihe 
von Jahren gegen einen jährlichen Mietschilling von 8000 M. 
zur Benützung für die Kreisrealschule neben dem bisherigen Schul— 
hause überläßt. Nachdem der von dem städtischen Bauamte vorgelegte 
Plan die höchste Genehmigung erhalten hatte, wurde von dem 
Magistrate dem Bauunternehmer Bernhard Hofmann der Bau 
unter Leitung des Ingenieurs Hergenröder übertragen. In diesem 
Sommer wurde durch die Niederlegung des die Westseite des 
Peunthofes begrenzenden sogen. Waidstadels und einiger Neben— 
gebäude der Bauplatz geschaffen und mit der Fundamentierung 
begonnen. Der Vollendung des Baues kann in zwei Jahren ent— 
gegengesehen werden.
	        
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