Inhaltsverzeichnis: 1517-1525 (Band 1)

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mit bischöflicher Hülfe dem Eck mit Rechtsgründen begegnen 
zu können. Auch war die allgemeine Stimmung entschieden 
gegen Eck!). Da nun Spengler ernste Zweifel hegte, ob eine 
Sendung des Bekenntnisses nach Rom dort angenommen werde, 
so schlug er dem Rate vor, dass er und Pirkheimer ein Schreiben, 
welches das Bekenntnis enthielte, an den Bischof richten sollten 
mit der Bitte, dass er als ordinarius dem Eck kein weiteres 
Bedrängen gestatten möge. Der Rat war einverstanden 2). So 
wurde von dem offenen Briefe an den Papst vorläufig abgesehen. 
Bald kehrte Knod zurück und bestätigte sein Schreiben: Vor 
seiner Ankunft sei bereits beschlossen worden, wenn der Bischof 
seitens der beiden Nürnberger darum ersucht würde, so wolle 
er sich für sie verwenden. Spengler arbeitete eine neue Schrift 
an den Bischof aus3), die er Pirkheimer zur Begutachtung über- 
sandte; er hoffte, dass sie in Bamberg gefallen werde. Bei der 
allgemeinen Entrüstung, die gegen Eck bestand, konnte er sich 
erlauben, die Schrift so abzufassen, dass sie „etwas tapferlich“ 
ausfiel. Spengler’s Entwurf wurde von Pirkheimer geändert, 
dann von Spengler selbst nochmals redigiert. Der Rat billigte 
dıe Schrift und sandte sie am 30. October *) mit einem kräftigen 
Begleitschreiben ab. Die beiden Gemassregelten protestierten 
darin gegen das Verfahren, zumal gegen die ungehörige Publi- 
cierung der Bulle, und baten den Bischof, den Eck an weiterem 
Vorgehen zu hindern; dagegen erklärten sie sich bereit, vor 
dem Bischof oder einer anderen geistlichen oder weltlichen 
Obrigkeit im Reich zu Gericht zu stehen. Das Glaubens- 
bekenntnis, worin sie ihren stetigen Gehorsam gegen den Papst 
versicherten, war dem Briefe eingefügt. 
Wenn der Bischof anfangs wirklich Willens gewesen War, 
dem Eck Widerstand zu leisten, so war er doch nicht geneigt, 
sich einem Zerwürfnis mit dem Papst infolge der Abweisung 
des apostolischen Gesandten auszusetzen. Eine Vorliebe für 
die Stadt, welche die Hälfte seiner Diöcese - bildete, konnte er 
überhaupt nicht haben, denn Conflikte, zumal über die geistliche 
Gerichtsbarkeit, waren genug vorgekommen. So fiel das Ant- 
wortschreiben 5) vom 2. November in der Hauptsache ablehnend 
aus; er könne über Eck als apostolischen Nuntius nicht ver- 
fügen, trotzdem sei er bereit, das Schreiben der beiden und des 
Rates Begleitschreiben dem Eck zu übersenden und ihn zu 
bitten, die Sache fallen zu lassen. Der kluge Spengler erkannte 
*) Spengler an Pirkheimer, 26. October, bei Riederer, Beitrag 
S. 65. *) Spengler an Pirkheimer, 22. October, Nachrichten I, 8. 326. 
°) Spengler an Pirkheimer, 26. October, Beitrag S. 65. *%) Nachrichten I. 
S. 442. 5) Riederer, Beitrag S. 75.
	        
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