Jhr Teutidhen, Ihr feid zu bieder und edel, und Ihr Habt, 
jo wie ih, unjer Baterland zu lieb, als daß ih Io etwas 
befürchten Könnte! 
AWohlan! Nur fünfhundert Edle, Freunde ihres 
Baterlande3 und der Mufen in ganz Teutfchland, 
dürfen mir hr Wort geben, mid zu unterfiüßgen, 
und ih will gern, au) ohne Hoffnung einiger Belohnung 
oder Gewinnes, die dreijährige Arbeit einer neuen Aus- 
gabe von be8 vortrefflidHen Han8 Sacdhjenz poeti- 
Iigen Werken übernehmen. Daß die8 kein Unternehmen 
für einen Buchhändler fei, fällt jedem, der nur ein wenig die 
Sache jelbjt und die Lage des Buchhandel8 in Leutfhland 
fennt, Jogleich in die Augen. Da id nun Laft und Koften 
des Verlags ganz allein übernehmen muß, {vo verdiene iQ, 
glaub’ ih, um Jo mehr ficher geftellt und durH Subfcription 
und Bränumeration unterftüßt zu werden. 
„Wa3 enthalten denn aber nun eigentliH Han8 Sad fen8 
Werke?" Hör’ ich fragen. Lange nicht alles, was Hans Sachs 
während feines ganzen DidhHterberufes, daS ift vom Kahr 
1514 bi8 1567, gedichtet und gefungen Hat, ift auch gedrudt. 
Biele3 ftekt noch hie und da in alten geforiebenen Meifter-= 
gejangbücdhern vergraben. Was aber feine in 5 Folio: und 
dann wieder in ebenjoviel Quartbänden gedructen Werke ent= 
halten, ift fummarifjdh folgendes: nämlich 116 Allegorifche 
Erzählungen, 197 ShOmwänke, 59 Fabeln, 64 Faß= 
nacdht3fpiele, 52 weltlide Komödien, 28 weltliche 
ZTragddien, 272 weltliche Hiftorien, 26 geiftlidhe Ko 
möbdien, 27 geiftlidhe TZragödien, 107 geiftlidhe Ge= 
bite, 144 vermifdHte Gedichte, und außerdem noch die 
JämmitligHen Pjalmen, das BuchH FJefu8 Sirach, die 
Sprüche Salomon5s, den Prediger Salomon38, die meiften 
Evangelien und Epifteln und etliche Capitel au8Z dem 
Buche der Weisheit, in Berfe gebracht. Welch ein Reich= 
bum! und doch nicht alles! Aber auch welch ein Mann!