Full text: Noriberga illustrata und andere Städtegedichte

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EINLEITUNG. 
XXVII 
erschien. Der Rechtslehrer Zasius, mit dem der Dichter in 
ein freundschaftliches Verhältnis getreten war und der dem 
Jüngeren Kollegen in mancherlei Nöten ratend und helfend zur 
Seite stand, bemerkt in einem Briefe an Bonifaz Amerbach, dafs 
seine feinen, eleganten Verse von der Universität empfohlen 
und hochgeschätzt würden‘, Vielleicht bahnte gerade diese 
dichterische Produktion die Freundschaft mit Erasmus an, den 
Engentinus später, als in Freiburg die Pest herrschte (1518), 
auch persönlich zu Konstanz im Hause des Generalvikars und 
Humanistenfreundes Joh. Faber kennen lernte. Ob er die 
Dichterkrone, die er anstrebte, wirklich erlangt hat, läfst sich 
nicht bestimmen ?. 
Unser Gedicht ist die dritte der uns bekannten Schriften 
des Engentinus; es hat die Form der Epistel und ist gewidmet 
dem Rektor (‘gymnasiarcha’) und den Senatoren der Universität. 
Am Schlusse der ‘Epistula dedicatoria’ bemerkt der Verfasser: 
'Id muneris tanquam mnemosynum relinquere volo’, und läfst 
durchblicken, was man von ihm ‚ferner noch erwarten könne. 
Man kann nicht behaupten, dafs er alle Teile der Schilderung 
mit gleicher Liebe und Sorgfalt behandelt hat. Ein allgemeiner 
Vorzug ist der, dafs sie viel Leben und Abwechselung enthält: 
') Zasli Epp. ad Amorbachium (ed. Riegger) p. 252. Die Stelle 
steht im Postseriptum und berührt auch die sonstigen Verhält- 
nisse des Engentinus: ‘Praecellenti poetae Philippo Engentino 
meo nomine plenam favoris lineam deseribito. Cui si ullo in 10co 
commoditas dabitur, commodaturum me polliceor. Carmina eius, 
ut sunt ad unguem elegantia, commendat et magni facit univer- 
sitas. Ea autem commendatio, ut fit, sola sine loculario comite 
proficiscitur. Vetus poetarum querela nil nisi umbram laudis 
sequi poetas. Quanto melior una me hercule legula, ne dicam 
lex est, quae, ut est apud Persas, neminem sine munere, sine 
auro et argento salutat. Musae, credo, a fontibus, si recte 
graecisso, dieuntur malo poetarum praesultore ut aquam bibant 
sua Jegibus relicta opulentia. Volo, ut sciat, quod iocari libuit.’ 
*) Über des Dichters fernere Lebensschicksale: Zas. Epp. 
p. 199; 371. Schreiber, Gesch. der Albert-Ludwigs-Univ. 1, S. 85; 
2, 8.2. 4. 6; id.: Taschenbuch für Geschichte u. Altertum in 
Süddeutschl. 3, S. 18. 19. 22. Diese Darstellungen ergänzt durch 
E. Böcking, U. Hutteni opp. suppl. IIa, p. 361—363 u. Bauch. 
U. Velius S. 29 ff.
	        
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