fullscreen: Führer durch Nürnberg für die Teilnehmer an der 14. Hauptversammlung des Bayerischen Volksschullehrervereins

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Das nun im Rohbau vollendete Gebäude von 50/2 m Länge 
ist für die Aufnahme von 50 Kranken männlichen Geschlechtes und 
das erforderliche Pflege- und Dienstpersonal bestimmt und so angelegt, 
dass es durch einen Anbau an seiner Ostseite, welcher lediglich die 
weiter erforderlichen Schlafzimmer für Kranke zu enthalten hat, für 
etwa 100 Pfleglinge geeignet gemacht werden kann; denn alle sonstigen 
Räume sind bereits in ihrer Grösse für die letztere Zahl bemessen worden. 
Das Baugeschäft G. F, Hildenbrand in Nürnberg, Inhaber 
G. F. Hildenbrand, L. Popp und G. Weissheit hat die Erd-, Maurer- 
und Steinhauerarbeiten, Zimmermeister J. Simon in Engelthal die 
Zimmerarbeiten ausgeführt, Diese Meister haben durch vorzügliche 
Arbeit, andere Lieferanten durch gänzliche und teilweise unentgeltliche 
Abgabe von Baumaterialien das Ihrige zur Förderung des wohlthätigen 
Werkes gethan. 
Als zu Ende Januar 1899 das »Deutsche Zentral-Komitee zur 
Errichtung von Heilstätten für Lungenkranke« in Berlin dem Nürnberger 
Heilstättenverein einen baren Zuschuss von 25000 6 zu den Bau- 
kosten gewährte, sah man sich in die Lage versetzt, die künstliche 
Beleuchtung der ganzen Anstalt, anstatt wie anfangs in Aussicht ge- 
nommen mit Petroleumlampen, mit elektrischem Strome einzurichten. 
Zu diesem Zwecke wird ein Benzinmotor aufgestellt, dessen Lieferung 
Georg Leykauf in Nürnberg mit erheblichem Preisnachlasse besorgt, 
während die Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft, vormals Schuckert & Co., 
die gesamten Installationsarbeiten um die Selbstkosten ausführt. 
Am 18, April 1898 ist mit den umfangreichen Erdarbeiten zur 
Herstellung einer Plattform an dem stark geneigten Berghange und 
der Aushebung der Baugrube, am 28, Juni 1898 mit den Gründungs- 
arbeiten begonnen worden. Nach Ende desselben Jahres wurde der 
Dachstuhl aufgerichtet und jetzt — im Juli 1899 — sind die Arbeiten 
des inneren Ausbaues soweit vorgeschritten, dass bis zum Spätherbst 1899 
die Eröffnung der Anstalt vorgenommen werden kann. 
Möge alsdann das so schön begonnene Werk reiche Früchte 
tragen und ein aufmunterndes Beispiel dafür sein, wie mit vereinter 
Thätigkeit der Einzelnen jene weitverbreitete Krankheit, welche an 
dem Mark und der Arbeitskraft der Völker zehrt, erfolgreich bekämpft 
werden kann! 
ZED———
	        
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