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des Chores ist durch die gemalten Fenster, die mitunter
ziemlich gute Bilder enthalten, eine vortheilhafte. Mehrere
Grabdenkmäler, darunter eines von weißem Marmor, einem
Paul von Tucher gehörig, nehmen mit Recht die Aufmerk—
samkeit mehr in Anspruch, als einige durch die Kirche ver⸗
theilte Oelbilder, deren keines einen besonderen Werth hat.
Mainberger giebt an, die Kirche besitze auch ein silbernes
Standbild von St. Bartholomäus.
12. Die Rochuskapelle auf dem Rochuskirchhof.
Conrad Imhof hat diese Kapelle im Jahr 1519 gestif—
tet. Sie ist im gothischen Style gebaut und nimmt sich
inmitten der Grabsteine recht malerisch aus. Wenn gleich
diese Kapelle weniger des Sehenswerthen in sich schließt,
als das Kirchlein auf dem Johanniskirchhof, so darf man
es doch nicht wohl unbesucht lassen, da sich dort Gemälde
befinden, welche für Dürer ausgegeben werden. Die Jahr—
zahl 1504 stimmte allerdings zu dieser Angabe, allein es
wurde die Aechtheit der Bilder als Dürer doch sehr in
Zweifel gezogen. Die vorgestellten Gegenstände sind Pirk—
heimers Gemahlin auf dem Sterbebette, umgeben von
Geistlichen und Frauen, welche ihr im Sterben die Trö—⸗
stungen der Religion spenden, ein wahrheitlich und gut ge—
maltes Bild, das besonders reinlich ge- und erhalten ist.
In demselben Behaͤltniß wird ein Oelbild mit Dürers Mo—
nogramm aufbewahrt: Die Geburt Christi und die Anbe—
tung der Hirten; darunter unter eigenem Verschluß dassel—
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