Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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von wenig Conception, von noch weniger Geschmack, von 
der wenigsten Phantasie zeugen. 
Im Chore, der mit reicheren Stuckaturornamenten be— 
dacht wurde, steht der mit dem Perückenstyl der Kirche in 
Uebereinstimmung gehaltene Altar mit vier jonischen Säu— 
len. Auf dem Altarblatt (von Daniel Preißler 1660 ge— 
malt) ist die Ausgießung des heiligen Geistes *). 
An den Wänden des Chores befinden sich noch drei 
kleinere Abbildungen und ein großes Crucifix. Die Fenster 
des Chors haben in ihrem oberen Theil farbiges Glas und 
mehrere gemalte Familienwappen. Von dem Plafond herab 
hängt an einer starken und zwei schwächeren Ketten ein 
Behältniß, ohngefähr von der Form des Sarges im Sebal— 
dusgrab. Darin sollen einst die von Kaiser Sigismund 
1424 nach Nürnberg gebrachten Reichskleinodien aufbewahrt 
gewesen seyn, was dem Behältniß heut zu Tage noch eini— 
ges historisches Interesse zuwendet, obgleich die Schätze 
längst nicht mehr darin verwahrt werden. 
Vor dem Altare liegt das Grabmahl des Stifters 
Groß, ein liegender Marmorstein, worauf die ganze Figur 
ausgemeißelt ist, eine zweite Steintafel wird von betenden 
Figuren über dem Grabsteine gehalten. Ueber letzteren 
liegt ein neugearbeiteter schöner Holzdeckel, den gewöhnlich 
Im Nürnbergischen Zion (1733 gedruckt) wird Friedrich Volkamer 
als Maler des Altarblattes angegeben; die Apostel sollen Por— 
träte Nürnbergischer Rathsälteren seyn.
	        
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