Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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Von Aussen betrachtet, hat die langgestreckte Kirche 
einen einfach gothischen Styl, ohne Strebepfeiler und son— 
stige prägnante Auszeichnungen: doch sind einige Ornamen— 
te am Chore recht gefällig und das Thürmchen thront ma— 
lerisch auf dem Dache. Zu den beiden Eingängen vom 
Spitalplatze aus führen Treppen und auf der andern Seite 
wird die Längenseite von einem Arme der Pegnitz be— 
spühlt. 
Im Innern gewahrt man mit Mißfallen allenthalben 
das Verdrängen des Gothischen, das sich nur noch an den 
Zeichnungen der Fensterornamente, an den Spitzbogen, die 
von den beiden Seitenschiffen in das Mittelschiff gelangen 
lassen und an noch einigen Elementen erhalten hat, welche 
um so ausdrucksvoller hervortreten, als im Uebrigen der 
Haarbeutelstyl sich so breit, als es ihm möglich, macht. 
Um denselben ganz vollkommen zu machen, hätten nur die 
Gebrüber Asam, oder sonst wer nach Nürnberg kommen 
dürfen, um zwischen den Skulpturverzierungen ihre be— 
kannten (obgleich an und für sich ganz guten) Freskogemäl— 
de anzubringen. An Engeleins, Festons und sonstigem Ge— 
schnörksel, welches die Löckchen der Architekturperücke aus— 
macht, hat man es nicht fehlen lassen und im Mittelschiffe 
oben befindet sich eine ganze Kapelle solcher musizirender 
Genien, die zum Systeme einer zum Glück jetzt verscholle— 
nen Aesthetik gehören. Die Kirchenstühle fehlen natürlich 
auch nicht, von denen übrigens einige ihrer Schnitzereien 
oder eingelegten Arbeiten halber eine nähere Besichtigung 
verdienen; obgleich man sie auf der andern Seite wieder
	        
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