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Am Eingang in den Chor befindet sich der einfache
Taufstein und längs den beiden Wäanden ziehen Kirchstühle
mit geschnitzter gothischer Verzierung hin, über denen die
Wappenschilder von mehreren deutschen Ordensrittern und
pronzirte Statuen angebracht sind.
Das vorzüglichste im Chore ist der in der That reich
und schön ausgeschmückte Altar, eine gothische Formstellung,
wie sie die höchste Blüthe der Holzskulptur nur aufzuweisen
oermag. Unter dem schlank aufstrebenden vielfach durchbro—
chenen Thurm steht der Gekreuzigte, am Fuße des Kreutzes
Maria und Johannes, worunter die Worte: consumatum
est. (Es ist vollbracht). Ueber dem Kreutze halten schwe—
bende Engel eine Krone., (Heideloff schenkte der Kirche
dieses schöne Cruzifix). Zu beiden Seiten reihen sich nun
je zwei in Hälften getheilte Felder an mit bronzirten Re—
liefs auf Goldgrund: Maria mit dem Kinde, die drei Kö—
nige aus Morgenland; Maria Magdalena, Maria, Niko—
demus, Joseph von Arimathia in den untern Hälften; in
den oberen, etwas gedrängt: Kirchenväter und Apostel.
Die Altarflügel haben zwischen gothischem Schnitzwerk Ge—
mälde auf Goldgrund aus der byjzantinischen Schule, für
den historischen Theil der Kunst von unschätzbarem Werth.
Sie stellen den englischen Gruß, die Krönung Marias, die
Auferstehung Christi, den Engel mit dem Schweißtuch und
die heiligen Frauen zum Grabe gehend, in den unteren
Hälften vor, in den oberen Apostel zwischen Männern mit
weißen Baͤndern, worauf Stellen aus der Vulgata. Auf
einem dieser Bilder steht ein Monogramm mit einer Jahr⸗