goldenen Ring zu 8 fl. und einen Kranz zu 4 fl.
Auf dem Markt waren die Schranken aufgeschlagen,
der Einritt wurde auf der Seite der Frauenkirche ge-
nommen, auf deren Empore Fanfaren von Posaunern,
Zinkenisten und Paukern ertönten. Um die Schranken
drängte sich das von nah und fern herbeigeströmte Volk.
In diesem Stechen erstritten sich die ausgesetz-
ten Preise Konrad Haller, Berthold Volckamer und
Stephan Tetzel,
Nach einem alten Gemälde, das sich der alte
Berthold Volckamer, der selbst mitgestochen hatte,
„in seiner Behausung an St. Egidiengasse in einer
grofsen Stuben auf ein ausgespanntes Tuch, jeglichen
Stecher mit Farben und Kleinodien, mit Fleifs malen‘
und welches der spätere Besitzer dieser Behausung,
der Losunger Christoph Tetzel d.ä., wieder hatte er-
neuern lassen, schufen nun die beiden Brüder Hans
und Heinrich Kuhn, die „Kalkschneider‘, wie man
die Stuckateure damals hiefs, ein neues und hervor-
ragendes Werk. In der ganzen Ausdehnung des Ganges
sind Paare von Stechern, wie sie sich zum Kampfe
rüsten, gegen einander rennen und sich bedrängen,
dann Kampfrichter, Patrizier zu Rofs, Herolde, Rüst-
meister und Stangenführer, Zinkenbläser und Schalks-
narren, aufserhalb der Schranken die Zuschauer und
auf dem Portal der Frauenkirche die Zinkenisten, alle
in lebendiger künstlerischer Gruppierung zur Darstellung
zekommen. Dabei ist die Technik eine vollendete.