Volltext: Nürnberg und seine Merkwürdigkeiten

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mehr auf innere Bequemlichkeit und Zweckmäßigkeit, als auf 
bestimmte der Klassifizirung zuträgliche Formen sieht. Dahin 
gehören mehrere neuere Privatwohnungen, deren Eigenthümer 
mehr dem eigenen Ermessen, als anderen Rücksichten bei der 
Aufführung ihrer Häuser gefolgt sind. Noch fremdartiger steht 
das im orientalischen Style gebaute Landhaus in der Rosenau, 
das man haufig mitAlhambra“ bezeichnen höͤrt. 
Wirksame Zuthaten zu dem mittelalterlichen Auss ehen 
Nürnbergs sind die vielen Erker mit oft sehr schönen Verzie— 
rungen, dann die Thürmchen, die manche Häuser oben am 
Dache enthalten, und die Strebepfeiler, die zuweilen an den 
Ecken der Häuser fast bis zur Belletage hinaufreichen. Ge— 
malde an den Gebäuden, wie man sie z. B. häufig in München 
trifft, sind wohl auch in Nüͤrnberg zu finden, aber nicht in 
der Menge, dagegen tragen plastische Gebild e, Reliefs und Ma— 
donnen- und Heiligenstatuen unter Schirmdächern sehr viel zum 
distinkteren Hervortreten des gothischen Styles bei. Unter die— 
sen Reliefs und Statuen gibt es Meisterwerke der Skulptur, 
deren einige von Adam Kraft herrühren. 
Die Balkone, die in den Stadten des südlichen Europas 
eine so große Rolle im sozialen Leben spielen, sind nach und nach 
auch in Nürnberg eingeführt worden, hauptsächlich an neuern 
modernen, oder auch an renovirten oder umgestalteten Häusern, 
heimischer sind jedoch die sogenannten Chörlein, wie man sie 
wohl auch in andern deutschen Städten, in der großen Anzahl 
aber nur in Nürnberg antrifft. Diese Chörlein, die hom Zim⸗ 
mer aus die Aussicht nach drei Seiten hin gewähren, gehoͤren 
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