1 9
102 Vom Mißbrauch der Obrigkeit.
daß je einer den andern durch Demuth soll hoͤher
achten / dann sich selbsten / Vnd kein Christ nichts
thun solle durch Eytele Vhre / Philipp. am andern
bers. 3. Galat. 5. vers. sechs vud zwantzig / etc. Fan⸗
gen darauff an zu klagen vber dẽ Hochmuͤth / Tyran⸗
ney vnnd dergleichen Suͤnden / die von den Obrig⸗
keiten hin vnd wieder begangen werden / rc.
Antwort. r. Alle diese Spruͤch / die von demuth
vnd andern Christlichen Tugenden reden / gehen
ohne den allergeringsten Eingriff in die Ordnun⸗
gen ynd aͤmpter der Menschen vnter einander al⸗
lein auff die Personal⸗Vbungen der Gottseelig,
teit / nach welchen ein jeder Christ (er sey nun gleich
mit seinem Standt vnnd Ampt ein Kaͤyser oder
ein Bawer / ein Bischoff oder ein Bader) solche
Tugenden an vnd von sich soll leuchten lassen.
Innmassen einer jn hohem Standt eben so wol
niedrig im Gemuͤthe vnnd von Hertzen demuͤtig
scyn kan / alg auch in dem niedrigen Standt einer
Stoͤltz vnd hochmuͤthig seyn tan:· Wie auß den
Exempeln frommer Magistrats Personen bekant
ist / die da practisiren den hundert vnnd ein vnnd
breissigsten Psalmen? HErr mein Hertz ist
nicht hoffertig / vnnd meine Augen sind
nicht stoltz / ꝛtc
Im Alten Testament wurden diese Ding eben
so wohl erfordert von allen Glaͤubigen / als je⸗
zunder / vnnd waren gleichwohl vnterschiedlicht
Staͤndt / Obere vnd Vndere / etc. IF
I. Es
dien
Gla!
Ehr
dar.
vvi.
sich
ph
ren
J—
M
Zw.
hrit
tha
fen
dere
Da
durr
sö.
hr
drt
ker