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und ist von 10 achtkantigen, durch Spitzbogen verbundenen
Pfeilern in ein Mittel- und zwei Seitenschiffe getheilt. Als
vorzüglichstes Werk in dieser Kirche mag der Hauptaltar, aus
Holzsculpturen, wie sie die höchste Blüthe dieser Kunst nur
aufzuweisen vermag, bestehend, betrachtet werden. Die Altar—
flügel enthalten zwischen gothischem Schnitzwerk Gemälde auf
Goldgrund aus der byzantinischen Schule nach Einigen vom
Jahre 1224, nach— Anderen von 1444. Außerdem enthält die
Kirche sehr viele Holzbildwerke, die durch Burgschmiet und
Rotermundt, wo sie beschaͤdigt waren, wiederhergestellt worden
sind. Dicht an die Kirche angebaut sind zwei Kapellen, die
Dillherr'sche und die Egloffstein'sche. Auch hier findet man
treffliche Holze Statuen und Gemälde. Die Dillherr'sche Kapelle
ist etwas düster beleuchtet und enthaält einen Altar mit Holz⸗
Statuen und Gemälden auf Goldgrund. Neben dieser Kapelle
steht eine Vorhalle mit zwei uralten Grabsteinen. Die Glas—
malereien in den Fenstern des Chors sind zum Theil recht gut,
zum Theil aber aus unserem Jahrhundert stammend ganz ver⸗
dorben. Das eine diest er Fenstergemälde enthält dieselben Ge⸗
genstände, wie das Volkamersche Fenster in der Lorenzkirche,
bleibt hingegen, was Farbenpracht anbelangt, weit hinter dem—
selben zurück. Außer deng enannten in der That s ehr s chönen,
zahlreichen, in der ganzen Kirche vertheilten Holz⸗Vildnereien
dürften mehrere auf den Emporen aufgehangene Oelbilder und
ein Bild Luthers im Chore zu erwähnen seyn. Zwei Altarflü⸗
gel⸗Gemalde, Kaiser Heinreich und Kunigunde in der Egloffstein'⸗
schen Kapelle nach C. Heideloff's Project, von Fues gemalt,