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und wurde von 1711 — 1718 durch den Baumeister Trost
wieder aufgebaut, was an dem Style zu sehen ist, der als so—
genannter Zopfstyl besserer Art doch von den übrigen Bauten
—
den zwei niederen Thurmen und dem Saͤulenportale zieht
nicht sehr an, während der Blick gerne auf der neben dem
hinteren Theil besindlichen gothisch gebauten Tetzel'schen Ka—
pelle xuht. Konform mit dem Aeußeren ist das Innere der
Kirche, die in der Grundform ein Kreuz bildet. Die Kuppel
in den Mitte der Kirche ne bon Ausen miht sicutar. Vn
Plafond mit vielen Stukkaturverzierungen enthaͤlt Freskobilder
von Schuster und Preißler Die bedeuendste Sehenewondigkeit
in der Kirche ist aber immer das Vild des Altars: Christi
Leichnam von biblischen Personen umgeben von van Dyck, über
welches treffliche Bild Preißler eine Glorie gemalt. Hinter dem
Altare zwei metallene Reliefs, das eine mit Peter Vischers Zei—
chen aus dem Jahre 1522, das andere von einem Sohne P.
Vischers gefertigt. Die drei Kapellen stehen zur Seite der
Kirche, dicht an dieselbe anstoßend. Die erste, die Wolfgangs—
kapelle, auch Martinskapelle genannt, mit einer eigenthümlich
konstruirten Decke, enthält zwei alte Bilder von 1162 und 14603;
dann eine Bildhauerarbeit von Hans Decker: Christi Grablegung,
zwei Reliefs aus Holz und mehrere Wappenschilder. Die
zweite, die Euchariuskapelle, wohl die aͤlteste, im byhzantinischen
Style (nach Einigen im maurischen Style) ist durch ihre Saͤu—
len, welche die Decke halten, durch einige Bilder und Holz—
sculpturen der Besichtigung zu empfehlen. Die Tetzel' sche Ka⸗
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