Full text: Nürnberg und seine Merkwürdigkeiten

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wieder besser gieng, als Nürnberg sich den Ruf einzelner Ma— 
nufakte durch alle Welt zu wahren wußte, und seine Spielwaaren, 
seine braunen Lebkuchen, seine Messingarbeiten, Reußzeuge 
u. del. allenthalben als die besten gesucht waren, als sich die 
Zunft der Rußigen, (Feuerarbeiter) etwas auf diese Bezeichnung 
zu gute that, und der wackere Klempnermeister Grübel seine Zeit 
und ihre gZustände so sachdenklich in der Lokalsprache schilderte, 
da war Nürnberg eine sogenannte Gewerbestadt, die ihre soli— 
desten Verbindungen hegte und pflegte. 
Zu tadeln war aber eine Art Selbstgenügsamkeit, die früher 
meinte, Nürnberg besitze die besten Arbeiter, die es immer so 
fortmachen dürfen, wie die Väter gethan, so daß Nürnberg in 
seinem industriellen Walten nicht weiter kommen konnte und 
von andern Städten überflügelt zu w erden fürchten mußte. Es 
war Zeit, daß diese Furcht endlich zum Bewußts eyn gebracht 
wurde, denn anderwärts förderte d ie Industrie nicht allein gro— 
ßer Selbsteifer, sondern die Regierungen unterstützten auch die⸗ 
sen Zweig menschlicher Thätigkeit, was in Bayern nur spärlich 
ges chah. Als die Nürnberger Gewerbe nun gesehen, daß ihnen 
nicht unbedeutende Konkurrenzen drohten, daß s ogar ihre re⸗ 
nommirtesten Producte an anderen Orten ebenfalls tüchtig gelie— 
fert wurden, da nahmen auch sie die kräftigsten Anläufe und 
es kam Alles so ziemlich wieder in's Geleise und einzelne zu verschie— 
denen Zeiten abgehaltene Industrieausstellungen thaten zur Ge⸗— 
nüge dar, daß die Gewerbsthätigkeit Nürnbergs sich mit ande⸗ 
ren bayerischen, ja auch mit ausländischen nicht ohne Glück 
messen dürfe.
	        
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