Full text: Festschrift zur Hans Sachs-Feier

Märchen- und Schwankstoffe im deutschen Meisterliede, 67 
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Im dorffe‘, Der münch stig vom pferde, 
Loff. dacht, das im das opfer werde. 
Nun grast die maid auf einer wissen, 
Die het der knecht gewarnt vor dissen, 
Die pewrin west all ir schalkheit, 
Als die maid ir pewrin von weit 
15 Sach herlauffen, forcht sie ir nasen, 
Lies ir puerd trollen, lof ir strassen. 
Der knecht haut ab dem pferd sein 
schwancz 
Vnd sties in in die erden gancz, 
Rait hin das pferd. Der munch druncken, 
Kam, maint, sein pferd wer im ver- 
suncken, 
Rais an dem schwancz, der sich pald gab, 
Meint, er het in gerissen ab, 
Ging hin ze fues da fluechent scharren. 
So macht sie der knecht all ze narren, 
Anno 1554 am 1ı5. tag april, 
nm 
Her rait ein munich, sach mit schnawffen 
Pfaff, pawren, maid vnd pewrin lawffen, 
Fragt den knecht: ‚Wie lawffen die lewt?‘ 
zo Der sprach: ‚Es ist ein walfart hewt 60 
Gedichtet von Hans Sachs; vgl. MG ız2, 89 (Zwickau). Ohne seinen Namen im 
Berliner Mscr, germ. qu. 583, Bl. 237a; danach hier abgedruckt. Denselben Stoff be- 
handelte Hans Sachs wahrscheinlich in seinem verlorenen Fastnachtspiel ‚Der schalkhaftig 
pawren knecht‘ vom Jahre 1553; vgl. seine Sämtlichen Fastnachtspiele hsg. von E, Goetze 
5, VIIL Nr. 53 (1884). — In der sonst übereinstimmenden Erzählung vom losen Knecht 
bei Haltrich, Deutsche Volksmärchen aus Siebenbürgen 1885 Nr. 60 ist ein Dorfnachbar 
an die Stelle des Pfaffen getreten, und es fehlt die Fopperei des Mönches am Schlusse, 
Das Abhauen und Einpflanzen des Pferdeschwanzes kommt bei Wolf, Deutsche Märchen 
und Sagen 1845 Nr. ı4 S. 72, das von Schweineschwänzen ebenda Nr. 22 S, 110 und 
sonst vor; vgl. R. Köhler, Jahrbuch f. roman, Litteratur 8, 251. Gonzenbach, Sicilianische 
Märchen Nr. 37. Radloff, Volkslitteratur der nördl. türkischen Stämme 4, 280 (1872). — 
Über das Thema des durch einen Knecht (Teufel oder Studenten) verratenen Ehebruchs 
vgl. W. Hertz, Spielmannsbuch 1886 S. 353. Bolte zu V. Schumanns Nachtbüchlein 1893 
S 1286. Bruzzano, Archivio delle tradiz. pop. 6, 268, Bedier, Les fabliaux S. 410. 
XIV. Der schmid knecht mits pfaffen gschleuder. 
In des Remers gesang weis. 
'n ZOren: 
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hin! 
wuege 
fuege, 
machen‘, 
‘hen, 
larfon, 
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geide‘. 
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eken 
Zw Haidenfeld im Franckenlant sas 
ein alter schmidt 
Der het ein junges weib, das hilt sich 
an im nidt, 
Sunder hing an dem pfarer etlich iare. 
Er hett das los, wan er frw hört zwen 
hemer schl[echt], 
; So war in der schmiten der schmid vnd 
auch sein knecht, 
Als den die schmidin auf in warten ware. 
So schlich der pfaff hinden ins haus 
{ns schmids kamer vnd legt sich zw 
ir schl[affen]. 
Ains malsspuert in der schmid knecht aus, 
Erdacht imain list, den pfaffen zw straffen, 
Vnd macht sich aines morgens kranck. 
Die schmidin muest dem schmid helffen 
am schlag[en]. 
Der pfaff hört zweyer,‚hemer clanck, 
Kam vnd det sich in des schmids kamer 
waren. 
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15 
Der schmid knecht lag ins schmides pet, 
Sam er die schmidin were. 
Der pfaff zw im ein steigen det 
Stil vngeret. 
Der schmidknecht sich geruestet het 
»o Mit aim scharpffen rosschere 
x 
Vnd schnit dem pfaffen darmit sein 
geschleüder ab, 
Der pfaff vur auf aus dem pet vnd die 
fluchte gab 
Zumb pader vnd lis im sein schaden 
pinden 
Vnd gab vur, sein ros im das ab- 
gepissen het, ° 
25 Er ging hin haim vnd leget sich kranck 
in sein pet 
Vnd det sich darin hin vnd wider winden, 
Sein schueler sagt der schmidin das, 
Sein herr wer kranck, det, sam er wolt 
ersticken, . 
Die schmidin heimlich wurgen was 
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