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der gemelt David in gelobt, wie der richtungbrief in allen sein
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puncten innhalt, daz er den stet halten und dem gentzlich nach-
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komen well, und sie daruff des zü geladen zeigen gebetten, welicher
zeugknuss die gemelten herrn des ratz Jacoben Juden ein brief zu
geben züsagten. Und die gemelten zwen des rats haben neben
der richtung dem Judenrate und dem David Sprintzen von ratz
wegen zügesagt, als dann das nemlich also in eim rate verlassen
{f. 335°] und in bevolhen ist: | Am ersten daz derselb David Sprintz
hohmeister hie wider einkommen und aufgenomen! werden sol in
allermass, als er vormals und am ersten” einkommen und aufge-
nommen gewesen sey. Züm andern daz man in die zeit®, als er
draussen®* gewesen ist, des zinss vertragen und überheben wölt. Zum
dritten daz man im an dem zinss, den er dann jerlich gebe, acht
a) Vorl. ‘daussen’.
1 Eintragung ins zweite Judenzinsbuch 1458 März 9: S. 80. Auch
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Jakob von Schweinfurt wurde 1458 April 18 neu aufgenommen (a, a. 0), ob-
zleich dessen früherer Vertrag noch bis zum 17. Jan. 1459 lief (art. 63).
* 1449 Mai 26: 5. 77. * Dieser erste Weggang Davids von Nürnberg kann
aicht allzulange vor 1458 März 3 erfolgt sein. Ende 1456 ist David noch im
Amte. Damals hatte der Bischof von Bamberg ‘Daviden Jucdischen hochmeister
bey uns von hundert gulde/z wegen, so Jacob Citadel sein gnaden schuldig
sein sol, mit seinen geistlichen gerichte furnemen lassen, vermeynend in mil
lemsse/ben seinem gerichte soverr zu beschweren, damit Gots dienst bey uns
aydergelegt' (Nürnberg an den Statthalter Craft von Hohenlohe). 1456 Okt. 18
feria secunda Luce ewangeliste) antwortete der Rat, dass der Hochmeister mit
solcher Schuld nichts zu thun habe: Briefbuch XXVI, 243’. Betreffs der
weiteren Amtierungszeit Davids wissen wir nur, dass er vor 1475 Nürnberg
verliess und nach dem damaligen Polen ging. Die Übersiedelung des Rab-
iners Moses Minz von Bamberg nach Posen im Jahre 1474 ist bereits be-
kannt: Güdemann, Geschichte d. Erziehungswesens .. . d. abendländischen
Juden III, 22. Über Sprintz erhalten wir aus einer unvermuteten Quelle Auf-
schluss. In dem gegen die Trientiner Juden erhobenen Prozesse erklärte 1475
juni 7 der Jude Samuel nach voraufgegangener Folter auf die Frage, woher
er das Blutritual kenne: se scire predicta et en didicisse non quod legerit in
scripturis suis, sed quia didicit et awlivit a quodam preceptore suo Judeo, qui
vocabatur magister David Sprintz, qui regebat scolas in Bamberg et in
Nurrnberg, sub quo preceptore ipse Samuel didieit jam 30 annis preteritis,
Zt dieit interrogatus, quod dictus magister David ivit postea in Poloniam ; et
neseit, an vivit vel sit mortuus (Wiener k. k, Hofbibliethek : Cod. ms. nr.
5360 f. 60.). Das Zeugnis Samuels wird hinsichtlich der Zeit durch den
Umstand bestätigt, dass 1478 die Nürnberger Juden, um dem Prediger Peter
Schwarz einen Disputanten entgegenzustellen, in Ermangelung eines eigenen
Rabbiners sich an Vogelein in Erlangen und Isak in Prag wenden mussten:
5. 202 Anm.