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14 Diamanten und 36 große Perlen, Dderentwegen ih nach
Sranfkfurt reifen mußte, weil id fie hier in folder Größe und
Schönheit, wie ich fie wünfdhte, nicht bekommen fonnte. Ic
darf audy mit Wahrheit jagen, daß ih an der Arbeit Keine
Mühe und feinen Fleiß gefpart, und ich fonnte der Königin auch
offen fchreiben, das Werk werde davon Zeugniß geben, denn ich
'elbft habe meine Lebtage Dergleidhen eins nie mit Augen ge=
jeben. Und ich habe damit -audh Dank geerntet; die Königin
ließ mir ohne Weiteres den dafür allerdings hoch aufgelaufenen
Preis entrichten, denn die 6 Saphire allein betrugen Ichın
216 Gulden. Auch mit Eurem Herzog, für den ich feit Sah-
ven mebhre, zum Zheil fehr foftbare Halsbänder habe verfer=
tigen müffen, babe ic mid) jeder Zeit über Die Preife Leicht
verftändigt, wenngleidh er feiner Gewohnheit nady auf die
Zahlung zuweilen etwas lange warten läßt und wohl auch ge
mahnt werden muß. Mit fo gllcdlicdh erging e8 meinem
Zunftcollegen Mercurius Herdegen, bei dem Euer Fürft im
Sahre 1539 ebenfalls ein foldjes Halsband verfertigen ließ.
Es fam über den Preis zu unangenehmen Erörterungen, Der
Herzog hatte genreint, 360 Gulden mürden für die Arbeit ge
nitgend fein. Der Meifter aber verlangte mehr, bis er fich
endlid) damit befriedigen ließ, daß der Herzog „zum Neber=
Huß‘ fi erbot, feiner Hausfrau für den Leihkauf noch 20 Sul»
den und für ihn felbft zu einen Chrenkleid ebenfalls 20 SGul=
den zuzulegen, fo daß ibm alio das Halsband 400 Gulden
Foftete.
Diele Schmucjachen hier heißen noch immer nach altem
Sprachgebrauch Pater: Nofter. Karnivol-Pater= Nofter, die
man früher häufiger als Schmuck trug, werden jebt felten
mehr beftellt. Die Mutter des Hieronymus Schürftab ieß
im Sahre 1536 ein joldhes mit runden oder fpigigen Körnern
ür Eure Herzogin, die es fid) gewünfcht, zum Sefchent ver=
fertigen, Sept liebt man mehr Arint-Pater-Nofter, deren eins
zewöhnlig 10 bis 12 Ioachimsthaler Koftet. Sehr beliebt find
ud) Die weniger foftbaren Bernftein-Pater-Nofter, aewsihnliche