Objekt: Hans Sachs

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Hans Sachs. 
Vorspiel oder Prolog seine Personen sofort auftreten und ihre 
Ideen vortragen läßt. 
Den Inhalt der älteren Fastnachtsspiele, wie insbesondere 
der Sachs'schen skizziert Julius Tittmann kurz und treffend also: 
„Die alten Spiele bewegten sich in sehr engen Kreisen, drehten sich 
meist um das, was am nächsten lag, kleine Vorfälle und Situa— 
tionen aus dem gemeinen Leben, suchten den Witz in demjenigen, 
was dem Geschmack des niederen Volkes zusagte, in häuslichen 
Zwisten unter Eheleuten, Knechten und Mägden, Zank und Prüge— 
leien beim Kauf und Verkauf, Streit vor Gerichten. Mit Vorliebe 
wird hier die Szene unter die Bauern gelegt, die den Städtern in 
ihrer Verwöhnung nun einmal als die Träger aller armseligen 
Rohheit gelten mußten. Mit frechem Behagen endlich wird das Ver⸗ 
hältnis der Geschlechter nach allen Seiten hin ausgebeutet. — — 
Wenn auch hin und wieder Sachsens Dichtungen an die alte Art der 
Fastnachtsspiele anklingen, so wird sein Stoff doch durch äußere 
Mittel der Darstellung, durch den Reiz komischer Situationen — 
— dem Alltäglichen entrückt.“ 
„Auch darin erinnert Hans Sachs' Weise noch häufig an das 
Alte, daß häusliche Szenen vorgeführt werden und das alte Lied 
gesungen wird vom bösen Weib und von der Kunst, den häuslichen 
Drachen zu zähmen, von der Not schwacher Männer und dem Streit 
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ein unentbehrliches Kleidungsstück geschildert wird.“ — — 
„Aber alles ist hier erfüllt von der reichen Lebensweisheit des 
Dichters, durchdrungen von dem fröhlichen Sinn, mit dem er das 
Lächerliche zu erfassen pflegt, wo es entweder in den allgemeinen 
Zuständen und Verhältnissen des Lebens überhaupt oder in besonderen 
Ständen an den Tag tritt, belebt durch die Gabe glücklicher Er— 
findung in den Situationen und die Kunst lebenswahres Färbung, 
durch die Sicherheit der Zeichnung wenn auch einfacher Charaktere 
nach ihren Lebensgewohnheiten und Leidenschaften, die selbst in der 
angemessenen Haltung sich überall bekundet. Hierin aber liegt der 
erste Schritt zum Besseren aus dem Alten heraus und zur Kunst— 
form des Dramas hinüber.“ ) 
Als die besten Fastnachtsspiele von Sachs gelten: „Das Hof— 
gesind Veneris“, „Die Rockenstube“, „Der Teufel mit 
dem alten Weib“, „Das Wildbad“, „Der Bauer in dem 
Fegfeuer“, „Der Eulenspiegel mit dem Blinden“ und 
1) Goedeke, Bd. 6, Einleitung. 
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