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meiner geluntheit halber nicht forg traget, aber Gott lob, die-
weil ich in Italia bin, hab ich mich noch zimlichermaffen be-
funden, Gott verleihe lenger, Es ift hierinnen die hitz fo grofs,
dafs ich euch nicht genugfam dauon (chreiben kan, fo baldt der
mittag kummet, kan ich nichts mehr aufrichten, defgleichen ift
auch die nacht fo hitzig, dafs der menich fein naturliche ruhe
auch nicht haben kan, machet die leuth fehr math, ift auch den
krancken eine Ifchwere zeit, wan nur der auguftmonat furuber
werde, were fich fur kranckheiten fo gar nicht mehr zu beforgen.
Wafs die frucht belangt, ift eine kostliche zeit, dafs getreide
ift for ein monat eingefchnitten worden, wafs den wein belangt,
lthet auch fehr wol, ift an vilen orthen fchon zeitig, wie ich
dan alhie felbs gefehen. Verhoff zu Gott, es foll einmal wol.
feiler werden, wan die regenten defs landts anderft felbs wollen,
aber teuthtfich dauon zureden, die fchelmerei vnd vntrew ift vil
zugrofs, der reich vnd wie reicher er ift, je mehr er, nach dem
(prichwort, begert, ift nicht benugt, dafs er den armen, den ihr
narung bitterlich fawr wirdt, vmbs gelt vnd tegliche notturlt be-
treugt, fondern wo cs muglich, zoge er ime die haut gar ab.
darum ift nicht wunder, warum Gott Italien ein zeit her geftrafft,
Wafs die Rechnung belangt, wie ihr mir zugefchriben, (olt ihr
vf Egidi empfangen, dan ich Clements, mit dem ich abrechnen
mufs, ankunfft teglich warte. Wafs funft mein thun belangt, folt
ihr alzeit erachten, in allen meinem thun vnd wefen eurn vetter-
lichen vermanungen jeder zeit trachten nachzukummen, wie ihr
einmal, wills Gott, mit der that erfarn werdet, dafs ich danoch
vfgewendten vncoften mit der guten zeit nicht vnutz hab laffen
verlauffen, dazu mir Gott fein genad verner woll verleihen.
Hiemit weis ich euch vf ditzmal funft nichts zufchreiben, dan
ilt mein bith, wolt der f. mutter, f. Kreffin, h. Endrifs
Imhoff fampt dem gantzen haufgefindt vnd freundt{chaft vil
grufs mit erbietung vil liebs vnd dienf(ts anzeigen, thu mich hie-
mit gegen euch als cin gehorfamer fon gantz vnterthenig be-
uelhen, Hiemit (wünfch) ich euch allen, wafs euch lieb vnd
gut ift, vnd thu euch Gott dem Almechtigen in feinen (chutz
vnd (chirm beuelhen, Datum Bononia in eil den 8. Julii im 60
E. G. 5. Alzeit
Chriftoff Krefs.