Full text: Briefe eines Nürnberger Studenten aus Leipzig und Bologna

36 
nemen. Darauf er fich hören laffen, dieweil die theurung von 
tag zu tag zunem vnd alle ding zum hochften (teigen, kunn eı 
mir difer zeit nichts zufagen, fonder wols in weiter bedencken 
{theln, daraus ich wol kan vernemen, dafs folchs wort find gewefen 
vnd fich mit der that wenig befindet. Zudem iflt er an folchem, 
(o ich bisher ins (chwager Scheurls haufs gegeben, nicht benuget, 
wurdt mir alfo allein, wafs die kolt belangt, bei 7 cronen dals 
monat fein vfgangen, ohne dafs, dafs man fonft teglich zur notturft 
bedarf, welchs mir gar zu fchwer werde. So find fie darzu 
geneigt, das, wo fie ein Teutfchen bekommen, zumal einen allein, 
dafs dafs gantze haufgefindt von ihme nagt vnd allein von ihme 
wil benugt vnd gefült fein, Man gibt ja vnter inen wol fuelfe 
wort aufs, {teckt aber gall im hertzen, welchs ein jeder, der das 
lein in acht hat, kan verftehen vnd mercken. Derhalben, die- 
weil ich bei difer theuren zeit vmb die 5'/, cronen ins fchwager 
Scheurls behaufung befthen kan, gedenck ich noch ein zeit 
darinnen zuuerharren, bifs etwan der fummer daher geht, kan 
man mitler zeit ander(two nachfrag haben, wie dan die Scheur- 
lifchen allen muglichen vleis angewandt vnd noch anzuwenden 
mir zugefagt, dieweil kan ich der (fpeis, dan die Welfchen wuft 
vnd heilos genug kochen, neben der fprach, der ich mich in all 
weg neben meinem {ftudiern, fo vil mir muglich ift, befleis, von 
tag zu tag defto beffer gewonen, auch ihre weis vnd fitten all- 
gemach erkennen. Welchs ich euch vf ditzmal nicht kunnen 
verhalten. Wils hiemit als in eurn willen gefetzt haben, wolt 
ihr nun, dafs ich ferner ins fchwager Albrecht Scheurl behau- 
{ung verharrn, dieweil ich mich alsda am beften eingericht 
meines ftudii halber, fo foll an der fprach auch nichts verlaft 
werden, {o bin ich wol zufriden, wolt ir dan, dafs ich anderlt- 
wohin fthe, bin ich aber zufriden, aber wolflere zerung weis ich 
zu der zeit in gantz Bononia nicht zu bekommen, ich komme 
vnter, zu wem ich wol, dan die Welfchen dahin geneigt, das fie, 
ob es fchon doppelt bezalt wirdt, dennoch nicht vil vberichs 
hinausgeben. Hab dem fchwager Scheurl auch ein brieflein 
gefchriben, wiewol in grofser eil, verlfich mich, werdt es euch 
auch felbs lefen laffen. L. vatter, wafs ich euch zum oftern mal 
Eurer getrewen vetterlichen vermanung nach hab zugefagt, traget 
nicht zweifl, ich wil folchem mit allem mueglichen yvleis neben
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.