Volltext: Versuch einer grammatischen Darstellung der Sprache des Hans Sachs (1. Theil)

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k =— gh in kalter (I 63, II 41), kewen (=— geheien 1 43). 
Desgleichen im Auslaut (oder besser dann im Inlaut) gk (ck) 
=> gh bei den Compositis auf -igkeit (mhd. -echeit; g ist durch 
Vereinigung mit h den Gutturalen genähert, daher zgkeit nicht 
ichkeit, sondern ickeit zu sprechen. Ebenso gieng aber auch -Lich- 
heit in -Lligkeit über), z. B. geitzigkeit (I 10), schwermütigkeit (I 28), 
frömbkeit (= frömb’gkeit II 88, 90, 94) [ebenso höfligkeit etc. — 
aber auch kargheit II 383]; ferner gk — g in -igklich (mhd. 
„eclich), z. B. fleissigklich (I 17), fürsichtigkl. (XI 16), miltigkl. 
(TI 50), sittigkl. (X 61); auch jegkl. (I 17 AB), ermklich (II 54); 
ck (gk) == g in balck, palck (I 53:, 57, II 48, 57, 74:, 105), 
arck (I 52:, MM 6l:, II 83 :; durch den Reim ist die Annäherung 
zur Guttur. entschiedener gemacht), lanck (I 31:, II 73; langk- 
weilig I 13, 28, langweil I 31, 50; langksam I 23, langsam I 34), 
prenck (126 :), genunck (131 :, 132 :, 114 :, genungk I 27 AB 
; trunck; genung IX 12 : trunck, 116, 118, 184), junckfraw (I 49; 
juncker wie noch nhd. — Weinh. 8. 213 in.), gefencknuss (IT 100); 
drock (II 133 = Trog); in flück (146 :, II 10 :, schon mhd.) und 
hinwegk (I 19) ist durch die Kürzung des Stammvocales die Ver- 
dichtung des Conson. herbeigeführt (gk — gg, wie pp = bb, tt — 
dd). — Endlich im Inlaut: gewürckt (II 50 gewürgt), flucks (II 91, 
92, 93; in fluchs I 21 ist gewiss chs — ks zu sprechen, wie in 
sechs, nichsen u. a. auch heutzutage). 
Umgekehrt steht g — k in goller (I 56, golter I 34, II 129, 
golder I 58; schon mhd. gollier aus frz. collier, wie öfter anl. g für 
ausländisches c. — Weinh, 8. 202), der grimb (I 3 Bauchgrimmen 
und auch mhd. der griümme; duch abzuleiten von krimmen krallen, 
kneipen, wovon krimmeln I 15 sich winden, und woneben — bei der 
oben erörterten nahen Berührung von kr und gr — grimmen ge- 
schrieben wurde). 
8.32, Auch eine zweite Eigentümlichkeit der explosiven Laute ist 
hier noch gemeinsam zu behandeln, nämlich: der Verlust und 
Zuwachs von Verschlusslauten (Aphäresis, Ecthlipsis, Assimi- 
lation, Epithesis, Epenthesis) und zwar 1) von Labialen. 
Während nämlieh‘ in den vordem' mb enthaltenden Stämmen 
das b zumeist durch Assimilation an m verloren gieng [dumm, domm 
and thomm, 1132, 63, 129 im Reime, eymer II 102 = einbar Gefäfs
	        
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