Volltext: Versuch einer grammatischen Darstellung der Sprache des Hans Sachs (1. Theil)

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des gleichen Lautes erkennen, sondern zwei von Haus aus verschiedene 
Themen, das eine mit der 1., das andere mit der 2, Steigerung von 
a (tdn und tuon, md. dön). Diese Auffassung bestätigen die Reime, 
in welchen — ganz abgesehen von den zwingenden Reimen: von 
(II 106), won (II 123), lon (II13, wo verthon Partie.) — gewiss nicht 
thon mit ön (1121, 62) [IL 25: an!], mit.mon (I 22 AB, II 55), mit 
spon und gon (1188) und sie thon mit ston (I 56 AB), thon (Partic.) 
mit hon (II 67) gebunden wäre und daneben doch wieder in über- 
wiegender Menge than sich fände (als Inf. : an I 32, II 10611, 1382, 
:man I5, 20, 22 C, IL30, 64, 76, 89, 92, 10635, 109, 111; sie 
than : stan 1 56 C; als Particip bis auf jene zwei Fälle immer gethan 
und than; doch nie cin Reim wie than: van!), wenn eine Form nur 
mundartliche Spielart der andern wäre. Doch scheint nach alledem 
thon die ältere, heimischere gewesen zu sein. — Noch gröfsere Vor- 
liebe für o zeigt S. Hier reimen sogar on:mon:gon:thon (= wir, 
sie th., Inf. und Parte.); hon:thon (Prte.); thon Steht sogar aufser 
dem Reime und öfter noch mon Mann. 
Weitere Beispiele für o — mhd. a, und zwar auch aufser dem 
Reime, sind monat (II 8, 138), montag (I 53, 117, 33); bei S mon Mond; 
on [ohne, woneben nur selten das ältere &n sich zeigt, noch seltener 
in C, das auch hier einen Schritt weiter zum Neueren gethan hat; so 
an: 1161, IL 196, 357, 9223, 10329, 105: man; nur bei A (B): 
11626, 28, 309, 41, 111723, 205, 111, angefer II 4; dagegen steht 
on bei C ce. 27mal, ongefer mal (I 29 ungfer); S scheint an zu 
bevorzugen]; mit Anlchnung an dieses on: onmechtig (163 = mhd. 
ämehtec; cf. abweiß — äwise I 28); do und wo, von denen jedoch 
das erstere nur mundartlich zuweilen noch für das zur ANeinherr- 
schaft gelangte da (das in räumlichen, wie zeitlichen und logischen 
Beziehungen, demonstr. und relativ, == mhd. dd und dö verwendet wird) 
stcht, während wo, ein vorher unbekannter Emporkömmling, das alte 
wa (wär) bis auf geringe Reste verdrängt hat [do — mhd. dö: I 56 
AB; = mhd. dä: I 51 AB, 55 AB, 6013 AB, II55 A, 106 A; aufser- 
dem — und bei C nur so — im Reime: I 6010, 11120; 1189, 132. — 
wa — mhd. wd: I65: practica (II 66??? was = wo wenn, als es ?), 
wamit 128 dagegen wormit IL 64, 87; bei warumb liegt nicht mhd. 
wär, sondern war wohin zu Grunde]; doderer [Schwätzer I 61 : plo- 
derer, von älterem daderer von dadern, welches 1311 u. II, II 58 
(K. VIL 229): hadern: Gr. W. IL671. — Nebenformen sind bei Schm,
	        
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