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jchLeHteften Zuftand gericth, und ein ordentlicher Menfch nur un:
gern der Fiakeranftalt fih anvertraute.
“ Als nun die Qudwigseifjenbahn ing Leben trat, begrüßte das
hiefige Publikum mit Freuden diefe Anftalt, weil eS aller jener
Platereien und Prellereien enthoben war, weile bei den Fiakern
täglich vorkfamen. Diefer Vortheile erfreuen wir ung heute noch
und find vollfommen zufriedengeftellt.
Die LudwigseifenbahHngefelljhHaft war bei ihHrer erften Eröffe
nung billig denkend genug, Inden fie einem Dhiefigen KutfhHer
die Stelle eines Dberkutfeher8 mit einem Sehalte von 300 fl.
jährlich verlich. Allein der Betreffende legte gar bald diefe Stelle
nieber, weil er den Anordnungen des Dirktoriums nicht Senüge
feiften wollte. Der NMachtheil, der ihn trifft, ft alfo ein felbft:
ver uldeter.
Außerdem waren noch andere Umftände Mit-Urfache an der
gedrückten Lage des Lohnkutfhergewerbes: Die Silmagenkurfe
mwurben verdoppelt, ja verdreifacht und die Südnordbahn unt der Luds
wig-Donan-Main:Kanal wurden dem Verkehr eröffnet.
Herr von Bäumen kommt zu dem Schlußrefultat:
Die EntfhHäbdigung, welhe die BefhHwerdeführer anfprehen, ft
ohne Begründung; denn wollte man alle jene fOadlos Halten,
welche infolge der Eijenbahnen mehr ober weniger beeinträchtigt
werden: wo follte man die hHiczu nöthigen Mittel auftreiben ?
Der 7. Dezember 1860 brachte dem Institute die Feicr feines
Q5jährigen Beftehens. Sin Ertrazug brachte die Theilnehmer des
FefteS nad Fürth; hier Hberrafchte die Unfommenden nicht nur
die Dekoration des Bahnhofes, fondern auch der Schmuck der dem:
jelbden zunächft Kegenden Häufer, von denen Flaggen und Fahnen
in den Landes: und Stadtfarben Herabwallten. Man verfammelte
fi) hierauf im Saale des Reindel’IHen Sajfthaufes zu einem ein:
fachen Frühftück, Unter den fremden Gäften befanden fih Eifjen-
bahnbeamte aus Mainz, Breslau, Erfurt, München, Karlsruhe,
‘Wien, Kaffel, Koburg, Leipzig und Dresden. Nachdem der das
malige Direktor der Scfelljhaft, Herr Kaufmann Ley von Fürth,
die Säfte begrüßt hatte, hielt Bürgermeifter Meyer von Fürth
ebenfalls eine Begrüßungsredbe und Iud die Gäfte ein, die Schenss
mwürdigkeiten Fürths, die neue Brücke, verfehiedene Fabriken 2C.
zu befichtigen. Inzwijchen waren vom Verein der deutfhHen
Sifenbahnverwaltungen in Berlin und dem Verwaltungsrath der
Werrabahn in Meiningen Zufhriften eingelaufen, welche die Lud-
wigseifenbahngefellfhaft als das erfte Eifenbahninftitut Deutfhlands
in warmen, berzliden Worten bealücwünfchten. Um halb 1 Uhr