bei welcher der J. Bürgermeister Dr. von Schuh eine längere Ansprache
hielt. Hieran schloß sich eine Festvorstellung im Stadttheater. Am
Montag, den 22. März vormittags wurden für die sämtlichen hiesigen
Schulkinder in verschiedenen Sälen Schulfeiern abgehalten, wobei jedes
Kind eine Erinnerungsmünze und eine von dem städtischen Schulrat,
öniglichen Professor Dr. Friedrich Glauning, verfaßte Festschrift über
Kaiser Wilhelm J. erhielt. Abends 8 Uhr fanden in sieben Sälen all—
gemeine Feiern für Erwachsene, Männer und Frauen statt. Bei diesen
Festlichkeiten wurden eutsprechende Reden gehalten. Dann veranstalteten
in diesen Tagen mehrere Vereine und Korporationen eigene Feste aus
Anlaß der Feier. Das germanische Nationalmuseum hatte für die
Jubiläumstage eine besondere Kaiser Wilhelm-Ausstellung veranstaltet,
die unter anderem sehr wertvolle Porträts aufwies.
Eröffnung des Neubaues der könialichen Kunstgewerbeschule, Flaschenhof—
straße Ne. 3Z3.
Das Gebäude wurde nach den Plänen und unter der Leitung des könig—
lichen Professors und Direktors der Kunstgewerbeschule Karl Hammer
und des königlichen Professors Konradin Walther in Nürnberg im deutschen
Renaissancestil erbaut. Die Oberleitung des Baues lag in den Händen
des königlichen Kreisbaurats Köhler in Ansbach. Der Neubau wurde
am 3. Juli durch Seine Excellenz den königlichen Staatsminister für
Kirchen- und Schulangelegenheiten Dr. von Landmann besichtigt, eine
amtliche Einweihungsfeier fand jedoch nicht statt.
Gurundsteinlegung für das neue städtische Amtsgebäude am Fünferplatze.
Dieser Festakt fand im Beisein der Mitglieder der städtischen Kollegien
statt, wobei der J. Bürgermeister Dr. von Schuh die Festrede hielt. Die
durch den städtischen Baurat Weber verlesene Urkunde wurde mit den an
diesem Tage erschienenen Nürnberger Zeitungen, je einem Stücke sämt—
licher deutscher Münzsorten mit der Jahreszahl 1897, dem Adreßbuch
von Nürnberg für 1897, den Bauplänen, den Photographien der zum
Abbruch gekommenen Gebäude und des Bauplatzes u. s. w. in ein
Metallkästchen gelegt, welches verlötet und in die Höhlung des Grund—
steines eingesenkt wurde.
Anbringung der Büste Augusts von Essenwein im Rathause.
Zu Ehren des Schöpfers des letzten Rathausneubaues, des verstorbenen
Direktors am germanischen Nationalmuseum und königlichen Geheimrats
Dr. August von Essenwein, wurde an dem südlichen Flügel der Treppe
in diesem Rathausteil im Erdgeschoß eine Gedächtnistafel mit dem Bruft—
dilde des Erbauers in Hochrelief errichtet. Sie kam nach dem Entwurfe
des königlichen Professors Friedrich Wanderer durch den hiesigen Bild—
hauer Georg Leistner in feinem Sandstein zur Ausführung und bringt
den Erbauer des Rathauses in Halbfigur mit den Attributen der Architektur
zur Anschauung. Weiteres hierüber ist auf Seite 500 angegeben.
16. bis 19. April. Zehnter Delegiertentag des Deutschen Werkmeisterverbandes.
Abaehalten im Gasthofe zum Strauß, Karolinenstraße Nr. 43.