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Drittes Kapitel,
gonnen und erft 1477 ganz vollendet, wie aus zwei alz
ten InfOriften oben an der weftliden Wand des Chores
über dem Gange hervorgeht.
Der geeignetfie Plag zur Ueberficht der innern Räume
ber Kirche wäre auf der fhönen Sallerie, die fi um den
Chor zieht und zwar unmittelbar Hinter dem Hauptaltar.
Man wende fih deshalb an den Kirchner. und fheue die
Mühe des Auffteigens8 auf die Kirgenböden nicht.
Mir wollen nun, mie bei der Sebalder Kirche, das
Einzelne im Innern der Kirde befehen, und Beginnen
mit ber Haupthalle zwifhen beiden Ihlırmen. Wir
treten zuerft recht8 in die Säulenhalle, welde von der
Srundfäule und den Sprengmwerken des fübdlichen Thurmes
gebildet wird, Fommen aus berfelben an einer Pforte
vorüber in eine Pfeilernifdhe, und erbliden da eine Treppe
ohne Geländer, welde zu einer verfhloffenen ThHüre führt.
Einige Ratten, die an der Wand in Stein gehHauen find
und Würfte im Maule tragen, gaben zu der Sage Ver:
anlaffung, biefe Thiere Hätten einem unfguldig vermauer-
ten Mönche dur foldhe ihm zugefhleppte Speifen das Les
ben erhalten. Die Laune der alten Steinhauer Hat fich
vielleicht in einem Scherze ergangen, wie das Öfter an al
ten Bauwerken fihtbar ift, mo man ihre räthfelhaften
Zeichen findet und vergebens zu entziffern fi bemüht.
Das Fenfter oberhalb der obenermähnten fteinernen
Treppe zeigt Hübfhe GOlasmalereien, Scenen aus dem Le:
ben des Gh. Lorenz. An ver Wand hängt ein altes Ge:
mülde, die Anbetung der drei Weifen, auf SGoldgrund,
In der nächften Nifhe finden wir zwei Bilder: das
Scheiden der h. Iunafrau von den Ayofteln, im Feniter
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