Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Knoblauchsland und bei den Stadtgärtnern in Nürnberg belief sich auf 
ca. 5360 K, wovon etwa 2500 P zur Veräußerung gelangten. 
Im allgemeinen ist der Zwiebelsamenbau sicher; nur hie und da 
schädigt Mehltau, wie z. B. im Jahre 1894, oder große Trockenheit den 
Ertrag. Mancher konom pflanzt bis zu 1 ha Zwiebeln zur Samen— 
gewinnung aus. Selten trifft man fragliche Kultur auf Gewendern, son— 
dern allermeistens auf den zu breiten Beeten EStriche) gearbeiteten Acker— 
ländereien, die im Jahre vor dem Aussetzen der Samenzwiebel Getreide, 
Hackfrüchte oder Gemüse in Stallmistdüngung getragen haben und alsdann 
eine neue Nährstoffzufuhr nicht mehr erhalten. Es ist eben alte Kraft für 
diesen Samenbau genügend vorhanden und die Unkrautvertilgung deshalb nicht 
so mühevoll wie bei einem frisch gedüngten Acker- oder noch mehr Gewender— 
stück. Als Material zur Samenerzeugung wählt man im Laufe des Monat 
März möglichst feste Speisezwiebeln von mittlerer Größe aus; die größten 
wären zwar in mancher Hinsicht noch geeigneter, sind aber gewöhnlich nicht 
so kompakt und erfordern ein sehr großes Zwiebelquantum, das sich bei 
ungünstigen Samenernten kaum bezahlt macht. Die Mutterzwiebeln steckt 
man auf 35 em im Quadrat und 15 em Tiefe mit der Hand möglichst 
bald (wenn thunlich schon anfangs März) aus. Würde die Zeit im 
vorausgehenden Spätherbste hinreichen, so wäre es nach dem Vorgange 
der Nürnberger Stadtgärtner das beste, schon Ende Oktober oder anfangs 
November die Samenzwiebeln ins Freiland zu bringen, damit sie im 
Frühling bald austreiben, zahlreichere Samenschäfte und tiefgehende 
Wurzeln zur leichteren Überwindung etwa eintretender Trockenperioden 
bilden. Ein Erfrieren der Zwiebeln im Ackerland ist nicht zu befürchten, 
nicht einmal bei sehr starkem Frost; im Gegenteil konstatiert man bei der 
Herbstpflanzung ein besseres Überwintern in der Erde als auf dem Haus— 
boden. Ein Hauptversehen ist das zu flache Setzen der Sämlinge; selbe 
nüssen bis zum Handgelenk in den Boden gedrückt werden. Wird dies 
außer Acht gelassen, so fallen die Samenpflanzen bei Sturmwind um und 
geben schlechte Erträge. Eine gut gesetzte Zwiebel muß sich ohne jede 
künstliche Unterstützung auf dem freien Feld aufrecht halten können. 
Bei zu großem Stickstoffreichtum im Ackerland wachsen die Schäfte zu 
üppig und brechen sehr leicht ab. Eine Pflanzung der Nürnberger Zwiebel 
auf 85 em im Quadrat, also ein Standraum von 0,1225 qm pro Pflanzen— 
individuum, hat sich sehr gut bewährt; es ergeben sich demnach für das 
Hektar 81600 Stück und ist hiezu, wenn eine Zwiebel nur 80, bezw. 908 
wiegt, schon ein Quantum von 6528, resp. 7844 kg notwendig. Bei einem 
Kilopreis von 6 à erwächst somit dem konomen für das Hektar eine 
Ausgabe von 891,7, bezw. 440,606. Sind die eingangs erwähnten 5360 6 
Zwiebelsamen im Jahre 1894 anf etwa 8,6 ha gewachsen, so waren hiezu 
im ganzen 470—529 8tr. Samenpflanzen nötig. 
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