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stumpf verhält. Je nachdem sich sein persönliches Wesen von
ihnen stärker oder schwächer angezogen fühlt, wird auch der
künstlerische Sinn von ihnen verschieden gepackt. Dieses sein
persönliches Wesen hängt aber mit der allgemeinen Stimmung
seiner Zeit und seines Volkes eng zusammen.
Es fällt auf, dass die Bücher des Alten Testaments, für die
späteren deutschen Künstler so fruchtbar an Anregungen, für Dürer
stumm blieben. Die Bibel war noch nicht Haus- und Unterhaltungs-
buch geworden. Ebenso fremd blieben ihm die mittelalterlichen
Heiligenlegenden. Wenn er Heilige darzustellen hat, so begnügt
ar sich in der Regel mit der Wiedergabe ihrer Figur. Christi
Leben und Leiden besitzen für ihn die grösste Anziehungskraft,
ausser Christus noch Maria, zu deren Schilderung ihm aber nicht
so sehr die Überlieferung, als die persönliche Empfindung die
Farben mischt. Sechsmal hat, soviel wir wissen, Dürer die Madonna
mit dem Christkinde auf dem Arm, stets nur im Brustbild, gemalt.
Keine einzige Darstellung ist volkstümlich geworden. Die Schuld
mag die unvollkommene malerische Technik mit tragen. Die vor-
nehmste Ursache der geringeren Wirkung dieser Marienbilder liegt
aber doch in dem Mangel individueller Auffassung. Dürer hat sich,
während er an ihnen malte, nicht zu klarer Selbstbesinnung empor-
gearbeitet, den Faden, welcher sich sonst vom Gegenstande der
Darstellung zu seiner persönlichen Natur spann, nicht gefunden.
Er erscheint weniger selbständig in der Auffassung, abhängiger
in der Formensprache von fremden Meistern. In den älteren Ge-
mälden, wie in der Madonna vom Jahre 1503 (k. Galerie in Wien),
wird man an bestimmte Vorbilder, hier z. B. an Jacopo de’ Barbari.
erinnert, in den späteren Schöpfungen klingen italienische Motive,
das Spiel des Kindes mit einer Frucht oder Blume wenigstens im
allgemeinen nach oder es wird wie bei der Augsburger Madonna
1516 der Anlass willkommen geheissen, das Studium der richtigen
Masse und Verhältnisse fruchtbar zu verwenden. Soll er einen
andächtigen Ton anschlagen oder einfach Mutterglück und Mutter-
zärtlichkeit schildern? Aus diesem Kampfe findet Dürer in den
Mariengemälden keinen Ausweg. Den gleichen Kampf muss er
noch in den Zeichnungen, Stichen und Schnitten durchfechten,
Hier aber folgt dem Kampfe der Sieg, bricht sich eine selbständige
persönliche Auffassung schliesslich die Bahn.
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