Die St. Marthakirche, 1360 erbaut, ursprünglich
ein Pilgrimspital, diente nach der Reformation bis um
1614 zu den dramatischen Vorstellungen der Hand—
werker. Im Jahre 1810 der reformirten Gemeinde
überlassen, wird sie seit 1870 auch zur Abhaltung
des Gottesdienstes der altkatholischen Gemeinde be—
nützt. Sehenswerth sind die sehr alten (18202) auf
blauem Fonde ausgeführten köstlichen Glasmalereien.
Sie stellen in höchst geistreicher Auffassung vor das
Sechstagewerk, dann das ganze Leiden des Herrn,
ferner die ganze Geschichte der Eucharistie und endlich
das Gericht.
Die Klarakirche, im 13. Jahrhundert erbaut, 1425
bis 1428 renovirt und erweitert, wurde 1854 als
zweite Kirche den Katholiken eingeräumt. Sie enthält
einen von einem Zeitgenossen des Veit Stoß ge—
fertigten, von Neumarkt transferirten, sehr schönen
Hauptaltar, über dem Chorbogen eine interessante
Kreuzigungsgruppe, neuere Glasgemälde, außen einen
hübschen Oelberg.
Die ehemalige Katharinenkirche zeigt im Innern
überall Reste von Freskomalereien aus dem 14. bis
16. Jahrhundert. In derselben hielten die Meister—
singer ihre Singschulen ab.
Die Synagoge am Spitalplatz, eine wahre Zierde
der Stadt, wurde 1869 -1874 im maurisch-byzantini⸗
schen Stile von Baurath Wolff erbaut.
Die St. Elisabethkirche im ehemaligen Deutsch—
ordenshaus am weißen Thurme, ein schöner, aber un—
vollendeter monumentaler Bau mit riesiger Kuppel,
1785--1802 vom Orden erbaut, wurde 1885 vom Staate
durch die katholische Gemeinde erworben; wird jetzt
unter Leitung des Herrn Direktors Essenwein renovirt.
Die Heiligkreuz-Kapelle auf dem Wege zum Jo—
hannis-Kirchhofe, 1360 erbaut von der Familie Haller.
Der schöne Flügelaltar enthält eine prachtvolle Holz—
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