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Dritteg Kapitel.
ehedem Wiefen und Feine mit Lindenbäumen Gepflanzte
Bürgergärthen. Cin wohlhabender Nürnberger, Kunrad
Hainz, genannt Groß, Hatte ein foldjes Yuftgärtdhen das
felbft und pflegte Mittags hier fein Ruheftündhen zu Hal
ten. Al8 er einft in der Mittagshige unter einer fchattiz
gen Linde fhlief, träumte ihın, er möchte auf der Infel,
wo fein Gärtdhen Iag, unter einem Baume, mo der Wind
ein Häufhen Lindenblätter zufammengeweht , nachgraben,
und das dort Gefundene zum Beften alter, gebrechlicher
und arbeitsunfähiger Bürgersleute anıvenden, US er
darüber erwachte, fand-.er wirflid das bezeichnete PIäB-
hen, grub da nad und hob einen reihen Schaß, von
dem er „zu Sotts Eren und Heften armer leut‘ das
Spital und die KirdHe zum h. Seifte gründete. Die Stifz
tung bes Konrad Groß wurde Geftändig vermehrt und
wuchs im Laufe der Zeiten zur ungehenern Fundationsz
fumme von fajt fünf Millionen Gulden an. Die alten
Pfrundner und Pfrindnerinnen wohnen und fhlafen ge:
meinfdhaftlig in großen, Iuftigen Sälen und genießen eine
forglofe Altersruhe, die ihnen von Vielen heneidet wird,
In ihren Sälen, den Sutten, wird ihnen Sonntags ein
eigener Sottesdienft gehalten; fie empfangen au Dafelbft
zu Zeiten das h. Abendmahl. Doch Fönnen fie au durch
einen eigens für fie angelegten Gang in die Pfarrkirche gehen,
und da nad WuniH am Sffentlidjen SGottesdienfte Antheil
nehmen. GE dürfte fich für diejenigen unferer geehrten Lefer,
weldje fih für Stiftungswefen intereffiren, lohnen, menn fie
dag Bfrändnerhaus befuchen wollen; fie werden fi von
den treffligen Einrichtungen desfelben fodann durch den
Augenfchein überzeugen. Der Eintritt ftebht jederzeit offen.
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