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e/ffe vult, nulli aut paucis rece/fum /uum manifefltauit .
Hactenus in domum ego nec quivis alius ingreffum habere
potuit . . .) # .
Dass ein so einsiedlerisch ugd geheimniskrämerisch
sich benehmender Sonderling keine Schülerschar hinter-
lassen konnte, die dann thatsächlich vermocht hätte, dem
Humanismus in Nürnberg breitere Geltung zu verschaffen,
ist an sich klar, und man braucht auch nur die von der
yelehrten Forschung aufgeführte Liste seiner ‘Schüler’ ge-
nauer anzusehen, um sich zu überzeugen, wie wenig hier
von einem wirklichen Lehrverhältnis die Rede sein kann.
Walther, Behaim, Werner, Schoner, Heinfogel, Venatorius,
G. Hartmann, J. Heller, Volkamer u. s. w. — das klingt ja
yanz stattlich: da aber abgesehen von den ersten beiden die
allerältesten von ihnen erst 1470 geboren sind, so kann es sich
hier allenfalls um ein geistiges Band handeln, das Kinder einer
bedeutend jüngeren Zeit an den längst verstorbenen ein-
samen Führer band. Die einzigen unmittelbaren Schüler
Regiomontans sind Walther und Behaim, aber gerade sie
zeigen aufs schlagendste, dass ihr Meister für die Reception
des Humanismus in Nürnberg ohne jede Bedeutung ist.
Martin Behaim, erst 1459) zu Nürnberg geboren, der be-
rühmte Seefahrer, der desMeisters kosmographische Theorien
in die Praxis umsetzte, verliess schon 1477 die Vaterstadt
and kehrte erst in den neunziger Jahren für längere Zeit
in ihre Mauern zurück.*) Bernhard Walther aber, Regio-
montans schon genannter Mäcen, 1430 aus einem nicht-
patrizischen Geschlechte geboren, kaufte 1476 nach. des
Meisters Tode seinen Erben die gesamte litterarische und
instrumentale Hinterlassenschaft ab und wachte über ihr
mit einer geheimthuerischen Sorgfalt, die des früheren
Besitzers Zurückhaltung noch weit übertraf. Hermetischer
konnte der durch Regiomontan eingeschmuggelte Humanis-
1) Vgl. Günther, M. Behaim. (Bamberg 1890).