Volltext: Veit Dietrich, Tischredensammlung – Nürnberg, StN, Cent. V, App. 75

Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wohltätigkeit 208 
Unterschied der Religion, zwecks Ausbildung zu einem Beruf. Die Rente soll im allgemeinen 
jährlich nicht unter 150 86 betragen und sich bei länger als fünfzehnjähriger Dienstzeit für 
jedes angefangene Dienstjahr entsprechend erhöhen. In Ausnahmefällen kann die Rente bis 
zu 300 „6 und darüber festgesetzt werden. Kriegerwaisen soll in der Regel als einzelne 
Gabe 100 bis 200 A gewährt werden. Sind Kriegerwaisen nicht mehr oder nur noch in 
geringer Zahl vorhanden, so sollen in den Genuß der überschüssigen Zinsen zuerst bedürftige 
Kriegsinvaliden treten, die mindestens ein Jahr vor Kriegsausbruch in der „Nürnberger 
Schraubenfabrik und Facondreherei“ ununterbrochen tätig waren. Kommen keine oder nur 
noch wenige Kriegsinvaliden als Bewerber in Betracht, so sollen die Zinsen und die über— 
schüssigen Zinsen zur Erhöhung der Unterstützung der oben an erster Stelle genannten 
Personen dienen. 
Die vorstehenden Stiftungen haben die staatliche Genehmigung erhalten und wurden 
gegen eine Gebühr von 5040 der Rohrente in städtische Verwaltung genommen. 
Vermögenszuflüsse zu bestehenden Stiftungen. 
1. Zu den Vereinigten Armenpflegestiftungen. Die am 3. Juli 1911 
in Augsburg verstorbene Privatierswitwe Christine Pfaff hat der Heiliggeistspitalstiftung 
ein Vermächtnis von 5000 MA ausgesetzt, das dem Grundstockvermögen dieser Stiftung 
einverleibt wurde. 
2. Zu den Stiftungen für verunglückte Feuerwehrmänner und 
deren Hinterbliebene. Eierteigwarenfabrikant Ulrich Seibold spendete anläßlich 
der Tätigkeit der Feuerwehr beim Brande Stephanstraße 6: 20 4. 
3. Zur Deutschen Sängerbundesstiftung. An Gaben von Gesangvereinen 
und Sängerbünden flossen der Stiftung 1585,85 M zu. 
4. Zur Salomon und Martin Tuchmannschen Stiftung. Die Kommerzien— 
ratseheleute Ernst und Flora Tuchmann übergaben als Zustiftung 10000 M. 
Verwendung der Erträgnisse. 
Die Verwendung der Erträgnisse der Wohltätigkeitsstiftungen erfolgte stets stiftungs— 
gemäßeunnd bietet keine Veranlassung zur Mitteilung belangreicherer Einzelheiten. 
Größere Unternehmungen und Ausgaben für Bauausbesserungen aus Stiftungs— 
mitteln. Für Bauausbesserungen und größere Unternehmungen wurden ausgegeben: aus 
den Vereinigten Armenpflegestiftungen 6034 MXN, darunter für auswärtige Stiftungsgebäude 
3818 M, einschließlich 1088 æ Ausgabe für Anbringung von Blitzschutzanlagen an den 
Stiftungsgebäuden in Wengen, Kalbensteinberg und Veitsbronn; aus den Erträgnissen der 
Mauthalle 1030 M; aus den Erträgnissen des Rohlederergartenanwesens 1622 M; aus den 
Vereinigten Kranken- und Ortsarmenpflegestiftungen 2021 4; aus den Findel- und Waisen⸗ 
hausstiftungen 1582 A, darunter für Unterhaltung des Waisenhauses 1174 M; aus der 
Elisabethahospitalstiftung 606 43 aus der Johann Wilhelm Späth-Stiftung 201 . 
Stiftungswaldungen. Die Baron von Rieterschen Stiftungswaldungen bei 
Kalbensteinberg bestehen aus zwei Teilen und haben einen Gesamtflächeninhalt von 89. 666 ha 
(Vergl. die Karte im Verw.Ber. 1897 S. 618). 
Die Fällungsergebnisse im Berichtsjahre waren folgende: 16,72 fm Bau- und Nusholz, 
155.96 fm Scheit- und Prügelholz, 15 fm Stockholz, 36,25 km Reisig und 1561/4 Ster Waldstreu. 
Aus dem Verkauf von Holz wurden 1579 A, von Streu 299 M gelöst. Aus der 
Verpachtung der Jagd wurden 50 MA vereinnahmt. Für Forstkultur wurden 130 MKA, für Holz- 
hauerlöhne 209 M und für Wegebau 90 M ausgegeben. 
Stiftungswald des Heiliggeistspitals bei Simonshofen. Dieser Wald 
besteht aus 14, zumeist sehr weit von einander entfernten Parzellen, die in den Gemeinden
	        
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