Volltext: Nürnberg im Bauernkrieg

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mit Gewalt verfolgt, die Prediger verjagt, die Zuhörer geftraft und 
iolches Evangelium, Saraus fie allein „gelt gefchaßt und das fur ain 
deckmantel irer ungejchict Handlung gepraucht Hätten,“ Tieße {ich 
nicht verantworten. 
Verjchiedenen Städten und Fürften, die von den aufrührert- 
ichen Unterthanen bedrängt wurden, empfahl der Rath Mößigung 
und Milde. Al3Z der Markgraf Cafimir *) Anfangs April über 
jeine unruhigen Bauern Hagte und wiederholt um Hilfe bat, da 
antwortete der Kath: „Er finde, daß jeine Unterthanen viel zu 
(leiden Hätten und jehe al8 das Befte an, daß vorerft nicht mit Ernft 
gegen fie gehandelt, jondern zunächft die Urfachen, „Daraus die un- 
terthanen, einen {hein irer unleidlichfeit und aufrurmn nit ganz one 
grund {chöpfen mogen,“ abgeftellt würden. 
Die Nürnderger Gejandten bei den Bauernhaufen erflärten, 
daß fih der Kath jo lange neutral verhalten wollte, al8 fie Jicdh 
jedes Angriffe auf das Nürnberger Gebiet und der Aufreizung 
jeiner Unterthanen enthielten. Mit diejer Erklärung waren die 
Bauern zufrieden; fie verfprachen die Unterthanen des Hathes ıum- 
behelligt zu lafjen, um fo mehr, als fie mit den fränkijhen Reichs: 
(tädten überhaupt in gutem Einvernehmen leben wollten **), 
Durch die Huge Politik NürnbergS wurden die Bauern irre 
geführt, aber im Geheimen fegten fie große Hoffnungen auf dieje 
Stadt. Sie glaubten, jobald ihre Sache in Franken die Oberhand 
gewonnen, würde der Kath) durch feine unzufriedenen Bürger ge: 
drängt, fich mit ihnen verbünden, gegen die geiftlichen Fürften 10 
den Markgrafen von Ansbach. Sie rühmten fich als Verfechter 
des - Evangelium3 und erwarteten, daß der Kath, als Beichügber 
desjelben, für die Sache ihrer bedrücten Mithrüder in die Schran- 
fen trete, Mebrigenz dachten die Bauern am Anfange ihrer Er. 
Hebung noch immer an einen friedlichen Ausgleich mit den Bundes: 
jtänden, befonder8 durch die Vermittlung einiger Reichsftädte. 
So heißt e$ in der am Aftermontag nach) FInvocavit von 
allen Rotten und Haufen der Bauern vorgenommenen Handlung, 
Drdnung und Inftruktion wegen Milderung der Sklaverei: „wan 
joldhge inftruftion von den Ioblichen pundsftenden nit angenomen 
und den richter benendt Haben wollten, jo joll die gejandt botjchaft 
diß hernach gemelten zu erflerung des götlih recht als fur eyn 
richter ernennen und angeygen... auf die Iöblichen tet, Niürmberg 
lampt eym oder zweyer criftenlichen lerern mit namen Ofiander, 
08 
5, 
7) 
“ Brief an Markgraf Cafımir vom 10. April 1525, 
*) Brief des Rathes an Weißenburg vom 25. April 1525. 
. ***) vergl. Strobel, 1. c. B. 2 Stüd 1. p. 23—32. Benfen, 1. c. Beilage 
XVII, p. 542—543, Cornelius: Studien zum Bauernkrieg; Abhandlungen 
der £ banr. Atad. der MM. B. IX.
	        
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