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und osmotischer Druck, sowie Siedepunktserhöhung und Binnendrucks-
zunahme übereinstimmen.
AI’ diese Folgerungen aber stehen im Einklang mit dem in Kapitel III
entwickelten Ansichten, wonach Binnendruck und Druck der Teilchen nach
aufsen im Gleichgewichte stehen müssen.
Als Schlufs dieser Abhandlung sollen die Diffusionserscheinungen, d. h.
osmotische Vorgänge ohne Mitwirkung einer Membran, abgehandelt und
ebenfalls auf eine Wechselwirkung von Binnendruck und kinetischer Energie
der Teilchen zurückgeführt werden.
Da die Diffusion zwischen stufenweise sich ändernden Konzentrationen
stattfindet, wird zur klaren Erkenntnis ihrer Entstehung und ihres Verlaufes
die Betrachtung äufserst nahe gelegener Lösungsschichten notwendig sein.
Das für die Diffusion charakteristische Fehlen einer Membran zwischen
derartigen Schichten hat zur Folge, dafs sich der osmotische Druck direkt
in Arbeit umsetzen und die Lösungsteilchen zweier Schichten nach ent-
gegengegetzten Richtungen vorwärts treiben kann.
Nun ist der Binnendruck der beiden Lösungen so grofs, als der
Druck der entsprechenden Teilchen von innen nach aufsen, und es werden
daher in zwei sich unendlich nahe liegenden Schichten, von denen die eine
aus reinem Lösungsmittel bestehe, während die andere eine ziemliche
Konzentration besitze, folgende Kräfte zur Wirkung kommen :
Lösung wie Lösungsmittel besitzen gleiche Energie der Teilchen pro
Flächeneinheit, d. h. gleiche Temperatur, wogegen der Binnendruck und
ebenso der Druck der Teilchen nach aufsen, für beide Schichten verschieden
ist. Diese Differenz der Drucke übt nun ihre Wirkung auf die in der Be-
rührungsfläche beider Schichten liegenden Teilchen aus.
Stellt man sich dann ferner die Lösung aus lauter gleichen Durch-
schnittsmolekeln bestehend vor, so ziehen diese die Lösungsmittelteilchen
stärker an, als sie selbst angezogen werden. Durch diese Störung des
Gleichgewichtes beeinflufst, wandern daher Lösungsmittelteilchen, der
stärkeren Anziehung folgend, zur Lösung, und Teilchen dieser hinwieder
werden, indem sie diese Anziehung ausüben, ohne einen festen Standpunkr
zu besitzen, zum Lösungsmittel übertreten.
Wie bei der Osmose wird aber auch hier durch die Verdünnung
der konzentrierten Schichten eine Verminderung, durch Aufstärkung der
schwächeren Lösungsmittelschichten eine Erhöhung des Binnendruckes ein-
treten und die hiebei geleisteten Arbeiten müssen sich, da sie bei gleicher
Gröfse entgegengesetzte Richtung besitzen, gegenseitig aufheben.
Das äufserst langsame Diffundieren in ruhig stehenden Lösungen findet
seine Erklärung in dem geringen Konzentrationsunterschied der neben-
einanderliegenden Schichten.
Mit Hilfe dieser Auffassung der Diffusion ist nun eine ungezwungene
Erklärung nachstehender Hauptsätze möglich: